Ein Vorfall am stillen Örtchen sorgt weltweit für tosendes Blätterrauschen.
Steiermark. Mehr als 500 Mal läutete die Hotline des steirischen Reptilien- und Amphibienvereins, dessen umtriebiger Leiter Werner Stangl jenen ausgebüxten Netzpython wieder einfing, der in einem Haus in Graz in eine Nachbarwohnung kroch und dort den am Klo sitzenden Mieter biss, und zwar, wie der Englischsprachige nobel dazu sagt, in die „private parts“: „Die Reporter aus aller Welt wollten wirklich jedes Detail wissen. Sogar aus Myanmar rief einer an.“
Vor allem, wohin der Netzpython eines 24-Jährigen, der zehn weitere (ebenso ungiftige) Schlangen und einen Gecko hat, biss, interessierte die Anrufer. ÖSTERREICH-Infos zufolge war es mitnichten der Penis, wie eine Zeitung sogar auf der Titelseite beharrlich behauptet, sondern die Po-Region und das Skrotum, also der Hoden.
Jetzt Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung
Das 65-jährige Opfer spricht in Interviews überhaupt nur von einen „Zwicker“: „Ich hab mich hingesetzt, alles ist normal wie immer, auf einmal spür ich diesen Zwicker. Die Schlange hab ich anfangs gar nicht gesehen, erst als ich genauer hingeschaut habe.“
Die Polizei hat jedenfalls bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den jungen Reptilienhalter erstattet. Parallel dazu ermittelt das Veterinäramt, ob hier überhaupt artgerechte Haltung vorliegt. Ungeklärt ist noch, wie die Schlange zum Nachbarn Erhard Walter gekommen ist – über die zum Lüften geöffnete Eingangstür oder über den Abfluss? Der Gebissene verbissen: „Ich trau mich gar nicht mehr aufs Häusl …“
(kor)