Ein Wintersportler wurde von einer Lawine überrascht und mitgerissen – er überlebte.
Stmk. Ein Tourengeher (26) war am Christtag am Pleschnitzzinken (2.112 m, Bezirk Liezen) von einer Lawine erfasst und eingeschlossen worden – insgesamt fünf Stunden lang. Es folgte ein unglaublicher Überlebenskampf. Laut Bergrettung sterben 70 Prozent der Verschütteten bereits nach 35 Minuten.
Freundin. Seine beste Freundin, Viktoria Steinberger (26), ist eine Alpinpolizistin und war an der Rettungsaktion beteiligt. Gemeinsam mit dem Einsatzleiter der Bergrettung koordinierte sie den schwierigen Einsatz, der mit starken Emotionen verbunden war. Im Gespräch mit ÖSTERREICH erzählt sie, wie der 26-jährige Steirer überlebte.
So überlebte er. „Ihm war die Ernsthaftigkeit gleich bewusst. Um die Körpertemperatur zu halten, hat er etwa seine Muskeln angespannt und versucht, ein kleines Luftloch zu vergrößern. Über ihm kam aber laufend Schnee nach, den er wegdrücken musste. Eine Hand war frei. Die hat er aus dem Schnee gehalten, um den Luftkanal offen zu halten. Die Situation war ungewiss, weil er nicht wusste, ob nicht vielleicht noch eine Nachlawine kommt oder es schon vorbei ist. An diesem Tag hatten wir immerhin 1,5 Meter Neuschnee“, so Steinberger zu ÖSTERREICH und unterstreicht die gute Zusammenarbeit von Bergrettung und Alpinpolizei.
20 Bergretter. Weil der 26-Jährige ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) bei sich trug, konnte ihn ein 20-köpfiges Suchteam der Bergrettung Gröbming während eines Schneesturms (nur 10 Meter Sicht) lokalisieren. Das Opfer kam mit leichten Verletzungen davon.
L. Eckhardt