Reinhard Kleindl balancierte auf einer Highline über 100-Meter-Schlucht.
Halsbrecherisches Abenteuer in Afrika: Dem Grazer Reinhard Kleindl (34) und seinem deutschen Kollege Lukas Irmler (26) gelang auf einer Highline die Überquerung der Victoria-Fälle in Simbabwe.
Die beiden Slackline-Profis hatten zwei Jahre in die Vorbereitung investiert, um sich ihren Traum zu erfüllen. 100 Meter breit - und 100 Meter tief - ist die Schlucht der Victoria-Fälle, wo der Sambesi in die Tiefe stürzt.
Per Münzwurf losten die beiden Freunde aus, wer nach der langen Vorbereitungszeit als erster seinen Fuß auf die Highline setzen durfte. Reini Kleindl hatte Glück und kam zuerst in den Genuss, die extremen Bedingungen auszutesten. „Aus den Bergen habe ich Erfahrung mit Schnee, Regen oder Wind, aber dieser Sprühnebel, der von unten hochkommt, die Line mit Wasser durchtränkt, sie schwer macht und einem die Sicht nimmt, ist schon eine besondere Herausforderung“ so Kleindl.
Eine Highline gilt offiziell als begangen, sobald sie ohne Sturz überquert wurde. Dies gelang sowohl Lukas Irmler als auch Reinhard Kleindl gleich am ersten Tag nach wenigen Versuchen. „Man unterschätzt schon wie viel Druck man sich selber macht, die Begehung auch zu schaffen, vor allem bei so einer langen Line und so schwierig einzuschätzenden Bedingungen, die sich tagsüber ständig verändern. So war es für uns nicht ganz leicht, selbstbewusst an die Sache ranzugehen, obwohl wir drei Tage Zeit hatten“, meinte Irmler.
„Umso überraschender und schöner war es für uns, die Line gleich am ersten Tag befreien zu können. Somit konnten wir uns die Zeit nehmen, zu spielen und uns einfach mal in 100 Metern Höhe hängen zu lassen", so Kleindl.