Fatale Courage

Drama bei Massencrash auf A 9 - Todesopfer wollte nur helfen

Ein tragischer Unfall mit zehn beteiligten Fahrzeugen auf der regennassen Fahrbahn der Pyhrnautobahn (A9) bei Seiersberg forderte Dienstagfrüh ein Todesopfer: Der Niederösterreicher hatte nur angehalten, um zu helfen - und wurde von zwei Autos, die nicht mehr anhalten konnten, erfasst.

Stmk. Laut Polizei geriet um 4.15 Uhr ein slowenischer Lkw-Lenker - der von Deutschland in seine Heimat unterwegs war - mit seinem Sattelschlepper auf der offenbar rutschig-nassen frühmorgendlichen Fahrbahn ins Schleudern, prallte gegen die Mittelleitwand und kam quer zum Verkehr zum Stehen. Dabei wurde die Betonleitwand in die Mitte der Autobahn verschoben.

 Ein 43-jähriger Niederösterreicher aus dem Bezirk St. Pölten hielt sein Fahrzeug am Verzögerungsstreifen im Bereich der Autobahnabfahrt Seiersberg an und stieg aus – offenbar um dem verunfallten Lkw auf der gegenüberliegenden Richtungsfahrbahn zu helfen. Und bezahlte für seine Courage mit dem Tod: Denn als ein herannahender Pkw eines Südsteirers (58) in Fahrtrichtung Graz gegen das verschobene Betonelement prallte, wurde er nach rechts in Richtung des abgestellten Lkw geschleudert. Auch eine nachkommende Slowenin (52) kollidierte mit dem Betonelement und dem Fahrzeug des 58-Jährigen. Dabei wurde der 43-jährige Niederösterreicher erfasst.

Der 58-Jährige wurde bei der Massenkarambolage schwer verletzt und wird aktuell im LKH Graz intensivmedizinisch betreut. Die 52-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Hinweise auf eine Alkoholisierung lagen bei den Unfalllenkern nicht vor.  

Seiersberg A 9 Unfall
© Asfinag

Die beschädigte Leitwand blockierte beide Fahrtrichtungen, sodass jeweils nur eine Spur befahrbar blieb. Dies führte zu kilometerlangen Staus – der Rückstau reichte bis Wildon und zum Knoten Deutschfeistritz. Die Behörden mussten eine Blockabfertigung am Plabutschtunnel einrichten. Auch alternative Routen im Grazer Süden waren überlastet, was den Berufsverkehr erheblich behinderte.

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