Rechtsradikale greifen den steirischen Vize-LH Kurt Flecker im Internet an. Die Polizei ist alarmiert. Die Suche nach den radikalen Hintermännern ist laut Verfassungsschutz aber kompliziert.
Neonazis reiten im Internet wilde Attacken gegen Kurt Flecker. Der SP-Vize-Landeshauptmann und Kulturreferent lehnt Personenschutz vorerst aber ab.
Festival im Visier
Freitagnachmittag ist der SP-Politiker
jedenfalls von der Sicherheitsdirektion Steiermark erstmals offiziell
gewarnt worden. Grund: Flecker wurde von den Betreibern einer rechtsextremen
Internet-Plattform verbal massiv angegriffen. Im Kreuzfeuer der Kritik
stehen die aktuellen Aktionen rund um das vom Kulturlandesrat initiierte
Festival „absolutely free“.
Aufregung um
"Riesenjoit"
Besonderer Aufreger: Der „Riesenjoint“, der
vor dem steirischen Landesmuseum Joanneum installiert wurde. Auf der
einschlägigen Homepage, die über einen amerikanischen Server betrieben wird,
werden dem Landesrat unter anderem die Verniedlichung und Verherrlichung von
Rauschgift sowie die „Schändung“ des Museums vorgeworfen.
Kein Polizeischutz
Flecker verzichtet laut Landesamt für
Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung aber auf Personenschutz. „Es ist
schrecklich, aber ich fürchte mich nicht“, lautet der gelassene Kommentar
des Betroffenen.
Wiederholtes Ziel
Die Suche nach den Hintermännern der Homepage
läuft indes auf Hochtouren. Große Hoffnung haben die Ermittler allerdings
nicht. Denn: Fragen der Zuständigkeit, eine komplizierte internationale
Rechtslage und die zahlreichen Verschleierungsmöglichkeit im weltweiten Netz
würden die Untersuchungen erschweren. Für den Vize-Landeshauptmann ist die
Situation indes nicht neu. Schon vor eineinhalb Jahren war er bereits einmal
Ziel schriftlicher Drohungen.