Anrainer fürchten Verkehrs- und Lärmprobleme und der Bezirksvorsteher kritisiert die führende Stadtpolitik. Die Stadtplanung gibt unterdessen grünes Licht für den Bau.
Steiermark. In Graz-Puntigam sorgt der geplante Bau einer Großmoschee durch den Verein der Bosniaken Steiermark für Diskussionen. Das neue Gebäude soll rund 600 Gläubigen Platz bieten – doppelt so vielen wie das bisherige Gebetshaus in der Gmeinstraße – und rund 5,5 Millionen Euro kosten, finanziert ausschließlich durch Spenden der Mitglieder, bestätigte der leitende Imam gegenüber "ORF Steiermark".
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Anrainer fürchten Probleme
Anrainerinnen und Anrainer befürchten durch das Projekt mehr Verkehrs- und Lärmprobleme sowie eine Beeinträchtigung des Ortsbilds. Auch Bezirksvorsteher Helmuth Scheuch (ÖVP) teilt laut "ORF Steiermark" diese Bedenken. Demnach warte er noch auf eine Stellungnahme der Stadtregierung. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dieses Problem mit der Moschee primär vonseiten der Frau Bürgermeisterin und Vizebürgermeisterin zu lösen ist", sagt Scheuch gegenüber "ORF Steiermark". Man sei bemüht, Lösungen, etwa für das Parkproblem zu finden, so der Bezirksvorsteher, der aber anmerkt, dass es in Puntigam generell immense Probleme gebe, was das Thema Bauen und Verkehr betreffe.
Kritik auch von der FPÖ
Kritik kommt auch von der FPÖ, die darin ein raumordnungspolitisches, aber auch ein kulturpolitisches Problem sieht. FPÖ-Mandatar Rene Apfelknab findet die Vorgangweise, wie es zu dieser Genehmigung gekommen ist, "sehr bedenklich". Er warnt vor zusätzlichem Verkehrschaos.
Die Stadtplanung hingegen verteidigt das Vorhaben: Laut Stadtplanungschef Bernhard Inninger sei das Gutachten positiv, alle Verfahren seien korrekt abgelaufen. Puntigam erlebe derzeit eine starke bauliche Dynamik, "und das geht manchen zu schnell, was subjektiv durchaus verständlich ist", sagt Inninger gegenüber "ORF Steiermark".
Ausständig seien laut Baubehörde der Stadt Graz noch Gutachten. Noch dürfte es also dauern, bis es einen Termin für eine Bauverhandlung gibt.