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Pegida feiert 7. Geburtstag, der Verfassungsschutz beobachtet die Rechtsextremen. 

Dresden. Heute wird es laut in der Dresdner Altstadt: Ab 14 Uhr sammelt sich Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes). Eine „erwiesene extremistische Bestrebung“ für den sächsischen Verfassungsschutz – er beobachtet die Gäste. Auch HC Strache.

Pegida-Chef über HC: »Er erzählt aus Nähkästchen«

Ankündigung. Für großen Wirbel sorgte Pegida-Gründer Lutz Bachmann (wegen Volksverhetzung verurteilt), als er in einem YouTube-Video verkündet: „Strache wird am Sonntag bei Pegida sprechen. Er saß lange im Zentrum der Macht und hat auch einiges aus dem Nähkästchen zu erzählen.“

Auf ÖSTERREICH-Nachfrage bestätigt HC Strache: „Ja, ich werde dort morgen auftreten und sprechen!“ Nutzt er die große Bühne als Schritt zurück in die ­Politik? Aufmerksamkeit bringen ihm derzeit auch sein Buch und die Verfilmung der Ibiza-Affäre (s. r.).

»Islamistenjäger« Irfan Peci redet neben Strache

Rechte Prominenz. Laut Bachmann, der Pegida vor sieben Jahren gegründet hat, werden neben Strache auch prominente Gesichter der rechten Szene wie Tommy Robinson (English Defence League) und der „Islamistenjäger“ Irfan Peci auftreten. Auch Jürgen Elsässer kommt, sein Compact-Magazin dient als Wahlkampforgan für die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD).

Gegendemo. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat für heute eine Gegendemonstration angekündigt, zu der ebenfalls rund 5.000 Teilnehmer erwartet werden: explosive Stimmung in Dresden. 

Heinz-Christian Strache im oe24.TV-Interview 

ÖSTERREICH: Sehen Sie sich die Ibiza-Verfilmung an?
Heinz-Christian Strache: Ich werde mir das anschauen! Es ist witzig, wenn zu Lebzeiten ein Film über einen gedreht wird. Es sind auch interessante Schauspieler.

ÖSTERREICH: Wann kommt Ihr Buch?
Strache: Mein Buch ist geschrieben, es wird gerade grafisch fertiggestellt. Ab November soll es die wahren Hintergründe des Ibiza-Attentats aufzeigen, aber auch andere Sequenzen meines politischen ­Lebens. Das Ibiza-Leiberl werde ich bei einer Buchpräsentation für einen guten Zweck versteigern.

ÖSTERREICH: Wie sehen Sie heute auf Ibiza zurück?
Strache: Ich sehe es auch mit Humor. Natürlich möchte kein Mensch in einem privaten Zustand, betrunken, gefilmt werden. Strafrechtlich war eindeutig nichts da – das Video wurde manipulativ zusammengeschnitten.

ÖSTERREICH: Das Video beendete Türkis-Blau.
Strache: Kurz hat sich nicht an sein Versprechen gehalten, nach meinem Rücktritt mit Norbert Hofer weiterzuregieren. Jetzt hält er sich nicht an seinen eigenen Maßstab. Das ist Doppelmoral.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie Sebastian Kurz erlebt?
Strache: Persönlich wirkt er freundlich, fleißig, aber er hat wie eine Art Hülle einen Schutzpanzer um sich. Das wirkt nicht echt. Es fehlt die Emotion. Dann gab es die Brutalität, wie er das Kinderbetreuungsgeld verhindert hat, um seinem Parteifreund Mitterlehner keinen Erfolg zu gönnen. Er ist zu vielem fähig. 

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