Gehörsturz

Terror-Disco: 11 Teenies taub

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Sie liegen mit Tinnitus im Spital: Gemeinde prüfte Sound-Anlage nicht.

Knalleffekt – und das im wahrsten Sinne des Wortes – nach einer heißen Disconacht in Außervillgraten (Osttirol): Seit Sonntag melden sich immer mehr Jugendliche im Bezirkskrankenhaus von Lienz, die kaum mehr etwas hören oder über starkes Ohrensausen klagen. „Wir haben elf Jugendliche stationär aufnehmen müssen. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt der Sprecher der Klinik, Oberarzt Alfred Fast.

Gehörsturz
Seine Kollegen von der HNO-Abteilung diagnostizierten bei sechs Burschen und fünf Mädchen im Alter von 16 bis 24 Jahren Tinnitus und Gehörstürze. Oberarzt Fast: „Die Jugendlichen werden mit Infusionen behandelt. Normalerweise gehen die Symptome nach einigen Tagen oder Wochen zurück. Es besteht aber auch die Gefahr von bleibenden Hörschäden.“

Nichts gehört
Veranstalter der „White Party“ im Gemeindezentrum von Außervillgraten war die örtliche Landjugend. Deren Obmann Patrick Trojer will im ÖSTERREICH-Gespräch nichts von den tragischen Folgen der Disco gehört haben – und das, obwohl sein Gehör noch funktioniert. Er habe bei der Party nicht den Eindruck gehabt, die Musik sei zu laut.

Keine Prüfung
Bürgermeister Josef Mair sagte, die Veranstaltung sei ordnungsgemäß gemeldet und bewilligt worden. „Die Beschallungsanlage wurde an eine professionelle Firma vergeben.“ Eine Prüfung habe die Gemeinde als Veranstaltungsbehörde im Vorfeld nicht durchgeführt. „Wir haben dazu keine technischen Möglichkeiten.“

Die Polizei erfuhr erst durch ÖSTERREICH von der zu lauten Partynacht und begann am Montag zu ermitteln.

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