Die Müllmänner waren misstrauisch geworden und hatten Alarm geschlagen.
Drei Babyleichen haben Arbeiter bei der Müllentsorgung in Tirol gefunden. "Es handelt sich um keinen kriminalistischen Hintergrund", erklärte Karl Ritscher vom Landeskriminalamt. Die Kinder seien von einem Tiroler Pathologen obduziert worden und im Haus, in dem sich die Praxis befinde, gelagert worden. Alle drei seien "älteren Datums", ein Baby vor rund zwölf Jahren zur Welt gekommen.
Müllmänner schlugen Alarm
Die Praxis des Pathologen
befinde sich in einem Mehrfamilienhaus mit Gemeinschaftskeller. Dort dürften
die Körper gelagert worden sein. Wie die Leichen konkret zur Müllentsorgung
gelangten, ist noch nicht restlos geklärt. Eine Dritte Person dürfte
offenbar Abfall aus dem Haus entsorgen haben lassen, wobei auch die Behälter
mit den toten Kindern abtransportiert wurden. In dem
Müllentsorgungsunternehmen stießen die Arbeiter auf die Behälter und wurden
misstrauisch - als sie darin die Babyleichen fanden, schlugen sie Alarm.
Von einem Verbrechen ist laut Polizei nicht auszugehen, die näheren Umstände werden aber unter die Lupe genommen. So werde untersucht, wie "jemand Betriebsfremder" zu dem Gelagerten Zugriff haben und die Entsorgung des "Mülls" veranlassen könne, führte Ritscher aus.
Unübliche Entsorgung
"Weshalb die Leichen nicht
ordnungsgemäß gelagert oder entsorgt worden waren, ist ebenfalls Gegenstand
unserer Ermittlungen", sagte der Kriminalist. Die Kinder waren nach Angaben
des LKA vermutlich eines natürlichen Todes gestorben. Sonst hätte man sie
der Gerichtsmedizin übergeben. Der Tiroler Pathologe habe im Auftrag von
Krankenhäusern die Leichen obduziert. Der Akt wurde der Staatsanwaltschaft
Innsbruck übergeben.