Für das Transitforum ist das "fünf-Jahre-Jubiläum" der Sanierungsgebiete wegen schlechter Luft in Tirol ein "rabenschwarzer Tag".
Seit genau fünf Jahren sind in Tirol Flächen als so genannte Sanierungsgebiete ausgewiesen. Darauf wies das Transitforum Austria-Tirol am Montag hin. Obmann Fritz Gurgiser sprach von einem "rabenschwarzen Tag".
Fläche hat sich verfünfzigfacht
Das erste
Sanierungsgebiet war am 1. Oktober 2002 im Unterinntal verordnet worden.
Waren damals noch 700.000 Quadratmeter betroffen, sind es inzwischen 35 Mio.
Quadratmeter, berichtete das Transitforum. In nur fünf Jahren habe sich die
Fläche des Sanierungsgebietes nach IG-Luft wegen weit überhöhter
NOx-Jahresmittelgrenzwerte somit verfünfzigfacht. Parallel zur Ausweisung
des 1. alpinen Sanierungsgebietes hätten sich die schweren
Atemwegserkrankungen insbesondere bei Kleinkindern verdoppelt.
Viel "Dampfplauderer-Rauch" in Polit-Zentralen
"Nicht
nur aus dem Auspuff der zwei Mio. Transitlaster wird blauer und gefährlicher
N0x-Rauch in die ursprünglich sauberen Lungen unserer Kinder und Familien
entlang der Brennerstrecke geblasen. Genauso viel blauer
Dampfplauderer-Rauch steigt aus den Polit-Zentralen Innsbruck, Bozen,
München, Trient, Rom, Wien, Berlin und Brüssel auf", sagte Gurgiser in einer
Aussendung.
LKW-Nachtfahrverbot ausdehnen
Das Transitforum Austria-Tirol
forderte angesichts des "politisch verursachten und ungehindert wachsenden
NOx-Krebsgeschwürs" die rasche Umsetzung von Maßnahmen wie Ausdehnung des
Lkw-Nachtfahrverbots auf die angrenzenden Regionen, Anhebung der "niederen"
Roadpricing- bzw. Mauttarife in Bayern, Südtirol und dem Trentino auf
Nordtiroler Niveau, Einführung eines schrittweisen sektoralen
Lkw-Fahrverbotes in Nordtirol und Ausdehnung auf die Gesamtstrecke Rosenheim
- Verona sowie Anhebung des niederen Dieselpreises in Nordtirol auf das
Niveau der angrenzenden Länder.