Drama um einen beliebten Geistlichen: Der Pfarrer starb auf seinem Motorrad.
Tirol. Er hatte einst landesweit für Schlagzeilen gesorgt: Pfarrer Hanspeter Schiestl war der erste Geistliche Österreichs, der als moderner Seelsorger in Weerberg seine Predigt im Gottesdienst mithilfe eines Tabletts hielt. iPad statt Bibel, was bei manchen Gläubigen zunächst durchaus auf Skepsis gestoßen war.
Doch so war Schiestl – ein auch den weltlichen Dingen zugetaner Seelsorger. Seine größte Leidenschaft: das Motorradfahren. Es wurde ihm jetzt zum Verhängnis.
Der 41-Jährige war mit seiner Maschine in Südtirol unterwegs, als es nachts gegen 22 Uhr auf der A 22 passierte. Zwischen Mittewald und Franzensfeste stürzte der Militärgeistliche Tirols, schlitterte die Fahrbahn entlang.
Ein nachfolgendes Urlauberauto einer deutschen Familie konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen oder ausweichen, überrollte den Biker. Hanspeter Schiestl wurde unter dem Fahrzeug eingeklemmt, musste von der Feuerwehr Sterzing befreit werden. Für den Geistlichen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Wie es genau zu dem Unfall gekommen war, ist noch nicht restlos geklärt. Die zuständige Autobahnpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Geprüft werden soll, ob es zwischen Auto und Motorrad bereits zuvor zu einem Kontakt gekommen und der Pfarrer deshalb gestürzt war.
Die geschockte Urlauber-Familie kam ins Spital.