Innsbrucker Kinderklinik

Spital-Skandal: Ärzte vor Gericht

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Fahrlässige Tötung: Oberarzt und Assistenzärztin drohen bis zu drei Jahre Haft.

Nach dem Tod des dreijährigen Amel Dedic an der Innsbrucker Kinderklinik im April 2010 beginnt  Freitag am Innsbrucker Landesgericht der Prozess gegen die behandelnde Assistenzärztin und den diensthabenden Oberarzt wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. Dem Kind soll laut Anklage die Verabreichung von eineinhalb Flaschen phosphathältiger Einlaufflüssigkeit verordnet worden sein, obwohl wegen bestehender Niereninsuffizienz, Darmstörungen und des nicht altersgemäßen, niedrigen Körpergewichts besondere Vorsicht bei der Dosierung geboten gewesen wäre.

Die Verhandlung war vorerst bis Mittag anberaumt. Im Falle einer Verurteilung drohen den beiden Ärzten bis zu drei Jahre Haft. Die Assistenzärztin habe laut der Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH (Tilak) das Unternehmen schon vor längerer Zeit verlassen, der Oberarzt habe sich karenzieren lassen. Das an chronischer Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) leidende Kind war im April 2010 nach einer fast überstandenen Scharlacherkrankung an der Klinik wegen Verstopfung mit insgesamt vier Einläufen behandelt worden und schließlich an einer Stoffwechselentgleisung gestorben.

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