Skandal in Innsbruck

Spitals-Affäre: Schon 7 Opfer

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Erst nach drei toten Kindern dringt der Skandal aus Tirol ans Licht.

Schon wieder ist ein Kind gestorben, schon wieder nach einer Routinebehandlung - die Klinik Innsbruck kommt nicht aus den Negativschlagzeilen. "Die Kinderklinik ist eine rote Gefahrenzone", so die Sprecherin des Elternvereins Kinderklinik, Gabriele Fischer.

Am Freitag war, wie berichtet, im Kinderzentrum der Uniklinik Innsbruck ein türkischstämmiges Mädchen (3) aus Vomp verstorben. Das Kind hatte am 15. Oktober Klebstoff verschluckt. Über das Bezirksspital Schwaz kam es nach Innsbruck -mitten in der Nacht, um 1.30 Uhr, sei dann eine Magenspiegelung vorgenommen worden, betäubt wurde sie mit der "Jackson-Droge". Dabei erlitt das Mädchen ein Multiorganversagen, war wenig später hirntot. Zwei Wochen danach hörte auch das Herz auf zu schlagen. Gestern flogen die Eltern in die Türkei, um ihre Tochter zu beerdigen.

Ermittlungen
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun. Klinik-Sprecher Johannes Schwamberger: "Wir wissen noch nicht, ob schuldhaftes Verhalten von irgendeiner Seite schuld am Tod der Dreijährigen ist." Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der jüngste Fall ist aber nur die Spitze des Eisbergs: Die Fälle von , die nach einem Leistenbruch im Jänner 2008 schwer behindert ist, und von Amel Dedic (3), der am 27. April 2010 wegen eines Nierenleidens starb, sind aktenkundig. ÖSTERREICH erfuhr, dass es zumindest vier weitere Fälle gibt.

Opfer-Anwalt

"Ja, ich vertrete fünf Opfer", sagt der Innsbrucker Anwalt Thomas Juen auf Nachfrage: Seine Klienten seien die Familien von Amel, Nadina, des nun verstorbenen Mädchens und zweier weiterer Opfer, über die er nicht sprechen dürfe. Fakt ist: Zwei Kind sind tot, drei behindert.

Dazu kommt: Vor zwei Wochen gab es einen weiteren mysteriösen Todesfall, der untersucht wird -Details sind unter Verschluss. Und ein Bub (3) aus Südtirol ist 2009 aus dem künstlichen Tiefschlaf nach einer Verbrennung schwer behindert aufgewacht. Dazu gibt es mittlerweile ein erstes Gutachten. Der Kliniksprecher sagt, er wisse von weiteren Fällen nichts. Grünen-Klubchef Georg Willi erhebt schwere Vorwürfe: "Einige Ärzte haben Wissenslücken, drei von vier Abteilungen sind nur interimistisch besetzt. Da gibt es Strukturprobleme." Auffallend: Die meisten Opfer sind Ausländer.

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