Rekord

Standesämter am 8.8. im Dauereinsatz

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Alle wollen am 8.8. heiraten, die Standesämter verzeichnen neue Rekordzahlen. Die meisten Trauungen werden in Tirol steigen.

Das Datum ist leicht zu merken - und soll wohl auch durch die Zahlenkombination Glück bringen. Kein Wunder, dass Österreichs Standesämter am 8.8.2008 im Dauereinsatz sein werden. Aus sämtlichen Bundesländern wird großer Andrang gemeldet. Dies war am 7.7.2007 so, und wird wohl auch am 9.9.2009 nicht anders sein.

Rekord in Tirol
"Mit 16 Trauungen liegen wir über dem Spitzenwert von rund zehn Hochzeiten", berichtete der Innsbrucker Amtsvorstand über den bevorstehenden Andrang. Im beliebten, romantischen Standesamt im Rathaus in Hall i. Tirol werden die beiden zuständigen Beamten voll im Einsatz sein, um doppelt so viele Trauungen wie an durchschnittlichen Tagen über die Bühne zu bringen. "Das kommt selten vor, dass beide zugleich Dienst versehen", wurde versichert. Es seien für den 8.8.2008 sogar so viele Anfragen eingegangen, dass man einigen Paaren eine Absage erteilen musste. Ebenfalls ausgebucht ist die Tiroler Heiratskirche Nummer eins in Ampass (Bezirk Innsbruck-Land). Das liege jedoch vor allem daran, dass man generell nicht mehr als zwei Trauungen pro Tag abwickle. "Zwei Trauungen sind für einen Freitag eher ungewöhnlich und mit Sicherheit auf das besondere Datum zurückzuführen", sagte ein Sprecher der Pfarre.

Ausgebuchte Standesämter in Vorarlberg
Der 8.8.08 ist auch in Vorarlberg begehrt. Total ausgebucht ist man etwa beim Standesamt Bregenz. Insgesamt werden dort neun Eheschließungen stattfinden. Gäbe es noch Termine, wären es noch mehr. "Es ist ein Wahnsinn", so die Standesbeamtin über die Anfrageflut. Das Standesamt Hohenems verzeichnet für diesen Tag ebenfalls "bedeutend mehr" Anmeldungen. Man sei praktisch ausgebucht, hieß es. Am Standesamt Bludenz könnte an dem Schnapszahl-Datum höchstens noch ein Paar "drangehängt" werden. Die acht angemeldeten Hochzeiten seien etwa das Doppelte an Eheschließungen eines normalen Freitags. "Man merkt deutlich, dass sich die Paare ganz bewusst für solche Daten entscheiden", erklärte die Standesbeamtin.

Burgenland: Hochzeiten im Minutentakt
Auch im Osten Österreichs sieht es nicht anders aus: In Neusiedl am See sind zehn Trauungen eingeplant. Der erste Termin sei schon um 8.00 Uhr angesetzt, so die Leiterin des Standesamtes, Franziska Weber. In der Landeshauptstadt Eisenstadt sind zum Ringetausch für dieses Datum neun Paare vorgemerkt. "Eigentlich ist das ein Wert, der durchaus hoch anzusiedeln ist", so der Leiter des Bereichs Bürgermanagement, Kurt Hahofer.

Die Möglichkeit, sich das standesamtliche Jawort zu geben, haben Paare in Eisenstadt neben dem Rathaus auch im Schloss Esterhazy, der Gloriette sowie in der Orangerie und im Leopoldinentempel. Etwas ruhiger geht es hingegen in Oberwart zu: Bisher seien für den 08.08.08 zwei Trauungen angemeldet, das entspreche dem Aufkommen an einem normalen Wochentag.

Villach als Rekordhalter in Kärnten
Dass sich junge Menschen von einem besonderen Datum besonderes Glück erwarten, ist auch in Kärnten ersichtlich: Am Klagenfurter Standesamt werden einander am 8. 8. - obwohl ein Freitag - mit 15 Paaren drei Mal so viele das Ja-Wort geben wie sonst an dem in Kärnten hochzeitsüblichen Samstag. Noch turbulenter geht es in Villach zu, wo sich 22 Paare angemeldet haben. Mehr zu tun haben werden auch die Standesbeamten in den übrigen Bezirksstädten, ein Rekord wie aus Villach wurde aber sonst von nirgendwoher gemeldet.

32 Paare allein im Salzburger Miralbellschloss
32 Paare werden einander am 8.8.08 im angeblich schönsten Trauungssaal der Welt, dem Marmorsaal im Schloss Mirabell in Salzburg, das Ja-Wort geben. Von 8.00 bis 16.00 Uhr geht es im 15-Minuten-Takt durch. An einem normalen Freitag seien zwölf bis 16 Hochzeiten üblich, mittags sei Schluss. Der diesjährige Andrang sei ungefähr gleichstark wie zu den vergleichbaren Daten in den bisherigen Jahren seit der Jahrtausendwende. Nur am 9.9.1999 war der Ansturm an heiratswilligen Paaren in Salzburg noch größer, damals gaben einander 40 Paare das Ja-Wort. Damals musste sogar Bürgermeister Heinz Schaden sein Büro für ein paar Stunden räumen, damit alle Trauungen durchgeführt werden konnten. Heuer ist das nicht der Fall, es ginge sich auch so aus, so Schefbaumer.

Wiener lieben den Freitag
Die Wiener sind heuer sprunghaft romantischer geworden - könnte man meinen, wenn man sich die Statistik zum Schnapszahldatum 08.08.2008 ansieht: Wurden am 07.07.2007 nur 58 Trauungen in der Bundeshauptstadt verzeichnet, so sind es in diesem Jahr 140. Die gute Verdopplung dürfte nach Ansicht der Wiener Standesämter allerdings weniger romantische, denn pragmatische Gründe haben - so liegt das heurige Datum auf einem Freitag, im Vorjahr auf einem Samstag. Und Freitag sei der beliebtere Hochzeitstermin.

Für besonders Kurzentschlossene gebe es zwar im Notfall noch "Restplätze", so Elisabeth Assmair von den Standesämtern. Sie empfehle aber, lieber auf den 20.08.2008 auszuweichen, an dem erst 41 Paare registriert seien. Allerdings handelt es sich bei diesem leicht merkbaren Datum um einen Mittwoch.

Auch Ehe-Run in der Steiermark
In der steirischen Landeshauptstadt wollen einander 25 Paare das Jawort geben. Das seien doppelt so viele wie an einem anderen Freitag oder Samstag in der klassischen Hochzeitssaison, die von Mai bis September dauert.

NÖ: Romantsich wie nie
Im "Hochzeitsschloss" Gloggnitz werden am 08.08.2008 sechs Paare "Ja" sagen - doppelt so viele wie an "normalen" Freitagen, hieß es vom Standesamt. Einen "Run" gibt es auch in Dürnstein in der Wachau: Im malerischen Rathaus wird der Standesbeamte acht Mal seines Amtes walten, während üblicherweise freitags im Durchschnitt drei bis vier Hochzeiten angesetzt sind. Auch in Klosterneuburg nahe Wien bedeuten sieben Termine einen mehr als verdoppelten Andrang

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