Dieses Schicksal für eine Familie im Pitztal, die ihre Tochter bei einem Schulausflug verlor, rührt ganz Österreich zu Tränen: Morgen, Samstag, wird die 11-Jährige in ihrem Heimatort im Pitztal zu Grabe getragen.
Tirol. "Kommt bitte bunt gekleidet, so wie es Valentina gefallen" hat, schreibt die Familie am Ende der überaus traurigen Parte. Die Eltern sind tief gläubig, beide im Pfarrgemeinderat eines kleinen Ortes bei Arzl - in dem auch Österreichs bekanntestes Skifahrer-Ehepaar, Marlies und Benni Raich zu Hause sind und die sicher in tiefem Mitgefühl mit den Hinterbliebenen mittrauern. "In großer Dankbarkeit, dass wir dich elf Jahre haben durften, schenken wir doch dem lieben Gott zurück", schreiben die Eltern. Valentina hatte zwei Geschwister, die wie alle, die sie kannten, jetzt intensive Betreuung benötigen:
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So die Klassenkameraden - und nicht nur die, die bei der verhängnisvollen Wanderung im Zuge des Nachmittagsunterrichts am 8.5. Mai in die Hachleschlucht in Imst dabei waren -, sondern alle Kinder einer Mitschule in Imst. Laut einem Posting der Direktion, die sich mit einfühlsamen Worten von dem Mädchen verabschiedet, "befindet sich ein Kriseninterventionsteam an unserer Schule, falls Ihr Kind oder Sie Hilfe benötigen. Ihr Kind kann sich auch jederzeit bei einem unserer Schulsozialarbeiter melden oder eine Lehrperson darauf ansprechen. "
Trauer herrscht auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Leins, die ebenfalls auf Facebook genau die richtigen Worte findet: "Manchmal sind die kleinsten Sterne die, die am hellsten leuchten – und uns am tiefsten berühren. Viel zu früh und völlig unerwartet wurde Valentina durch einen tragischen Unfall aus unserer Mitte gerissen. Mit ihrer Sanftmut, Fröhlichkeit und Hilfsbereitschaft hat sie unsere Gemeinschaft bereichert und viele Herzen berührt."
Sturz 70 Meter in die Tiefe - in Wasser aufgefunden
Unterdessen sind nach wie vor viele Fragen offen, wie es zu dem tragischen Unglück kommen konnte. Wie berichtet, war eine Lehrerin mit zwölf Kindern zu einer Wanderung entlang der Hachleschlucht aufgebrochen, als Valentina, die am Ende gegangen oder ausgetreten sein soll, plötzlich nicht mehr auffindbar war. Strittig ist, ob nicht eine zweite erwachsene Person dabei hätt sein müssen - laut Richtlinien für die Durchführung von Schulveranstaltungen mit überwiegend leibeserziehlichen Inhalten (was bei einer Wanderung wohl der Fall ist) ist ab 12 teilnehmenden Schülern zwingend ein Leiter UND eine Begleitperson vorgeschrieben. Hier könnte es strafrechtliche Folgen wegen Fahrlässigkeit und Vernachlässigung geben.
Zudem gab die Staatsanwaltschaft eine Obduktion in Auftrag, um herauszufinden, wie das Mädchen stürzen konnte und ob das Unglück verhindert hätte werden können. Dabei wird auch der Betreiber des Weges, vermutlich die Gemeinde Imst, in den Fokus rücken.
Fakt ist: Die Kleine war rund 70 Meter die in die Tiefe gestürzt und lag regungslos im Wasser, wo sie von der Bergrettung mittels Hubschrauber und Tau geborgen und ins Spital geflogen wurde. Tagelang kämpften die Ärzte in der Klinik Innsbruck um das Leben von Valentina, die fünf Tage danach aber an ihren schweren Verletzungen, die sie erlitten hatte, verstarb.