In Wien stehen mehr Dealer als Konsumenten auf der Straße. Und: Es herrscht Drogenkrieg.
Die Polizei gab am Montag einen Schlag gegen die Hintermänner des Marihuana-Handels bekannt. Drei Türken hatten 60 Kilo Hasch und 1.300 frisch geerntete Cannabis-Pflanzen im Straßenverkaufswert von 700.000 Euro in neun Bunkerwohnungen.
Marihuana
Trotzdem blüht die Marihuana-Straßenszene bzw. ist seit Sommer 2015 regelrecht explodiert. An manchen U-Bahn-Stationen und Bahnhöfen tummeln sich die Dealer in Scharen: Das Hauptgeschäft machen West- und Nordafrikaner, doch auch Tschetschenen und Afghanen drängen verstärkt in den Markt, was zu heftigen Revierkämpfen führt (siehe Seite 4). Heroin und Kokain werden hauptsächlich von Nigerianern und Ex-Jugoslawen vertickt.
Dealer
Gesamt wurden in Wien im Vorjahr 3.000 Dealer angezeigt und 1.568 im zweiten Halbjahr festgenommen. In U-Haft und länger hinter Gitter kommen aber immer weniger – weil die Justiz die Beweisführung für „Gewerbsmäßigkeit“ mit Jänner erschwert hat.