Unfall in Lienz

Camping-Bus schleuderte in die Isel

Teilen

Der Unfall-Lenker barg seine Beifahrerin mit einem Kajak aus dem Fluss.

Es passierte in der Nacht auf Montag um 4.30 Uhr im Stockfinsteren: der Fahrer einen VW-Campers (ein ausgebildeter Rafting-Guide eines Osttiroler Adventure-Anbieters) war mit seiner Arbeitskollegin Nina S. (22) auf der nächtlichen Felbertauernstraße unterwegs.

Hochwasser
Wie ein Alkotest später ergeben sollte, war der 33-Jährige Lenker nicht mehr ganz nüchtern; ob das kausal mit dem folgenden dramatischen Geschehnissen zu tun hat, ist nicht klar. Fest steht nur, dass der Campingbus auf der Schlossbrücke in Lienz ins Schleudern kam, das Brückengeländer durchbrach und in der Hochwasser führenden Isel landete.

Wieder nüchtern
Dabei wurde die Beifahrerin aus dem Fahrzeug geschleudert und schwer verletzt – sie erlitt einen Bruch. Durch den Aufprall im Wasser wurde Lenker schlagartig nüchtern. Und der Rafting-Guide reagierte hoch professionell: Dem Mann gelang es, aus dem halb in den Fluten versunkenen Auto einen Kajak zu holen, seine Arbeitskollegin und Freundin anzusteuern, die junge Frau zu bergen und zu einer Sandbank zu bringen – wo die zwei völlig erschöpft zusammenbrachen.

Seilwinde
Walter Lamprecht, Einsatzleiter der Feuerwehr: „Die beiden war sichtlich geschockt, aber glücklich am Leben zu sein. Uns blieb nur, den Bus aus dem Wasser zu ziehen.“ Mit einem schweren Rüstfahrzeug und einer Seilwinde gelang den Florianis schließlich auch dieses Unterfangen – während die Opfer ins Krankenhaus gebracht wurden. Der Fahrer erlitt nur eine leichte Unterkühlung, Nina S. allerdings einen komplizierten Beckenbruch. Ihr Zustand ist stabil.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.