Ungenügende Informationen über Produkt und negative Auswirkungen.
Red Bull bekommt Schwierigkeiten in Italien. Der Salzburger Energydrink-Hersteller ist ins Visier der italienischen Kartellbehörden geraten, die eine Untersuchung gegen das Unternehmen wegen unlauteren Wettbewerbs in die Wege geleitet haben. Der Grund: Red Bull würde in seiner Werbung ungenügende Informationen über den Inhalt des Produkts und negative Auswirkungen eines übertriebenen Konsums des Getränks in Zusammenhang mit Alkohol liefern. Auch die Gefahren für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen würde man verschweigen. Die Untersuchung wurde aufgrund der Anzeige des italienischen Konsumentenschutzverbands "Altroconsumo" aufgenommen.
Die Kartellbehörden kritisierten, dass in der Red-Bull-Werbung Jugendliche aufgefordert seien, das Getränk "in psycho-physischen Stresssituationen", bei Müdigkeit, bei angestrengtem Lernen, bei Videospielen oder am Steuer einzunehmen. Auch bei langen Nachtpartys und vor der Heimkehr würde die Werbung indirekt raten, zur Red-Bull-Dose zu greifen. Die Gefahr sei, dass Jugendliche die grundsätzlichen Vorsichtsregeln missachten und sogar ihr Leben gefährden könnten, lautet der Vorwurf.
Laut den Kartellbehörden könnte die Red-Bull-Werbung zu einem übertriebenem und gesundheitsschädlichen Konsum des Getränks treiben, weil die Spots vor allem ein Gefühl von Leichtigkeit und Wohlbefinden vermitteln. Die Kartellbehörden kritisierten auch die Etikette des Getränks als irreführend, da sie ungenügende Hinweise über den hohen Koffeinhalt des Produkts gebe. Italiens Kartellbehörden hatten Red Bull wegen ihrer Werbung bereits 2009 eine Geldstrafe von 80.000 Euro verhängt.