Die neue Urlaubswelle in Deutschland und der Hungaroring in Ungarn sorgen für Chaos auf den heimischen Strassen. Und für lange Wartezeiten.
Urlauber und Formel 1-Fans ließen die Tauern-(A10) bzw. die Ostautobahn (A4) am Samstagvormittag zu überdimensionierten Parkplätzen werden. Bis zu 35 Kilometer Blechkolonne registrierten die Autofahrerklubs ÖAMTC und ARBÖ auf der A10, auf der A4 waren es bis zu 20 Kilometer. Am Nachmittag beruhigte sich die Situation allmählich.
Tauernautobahn wird zum Parkplatz
Richtung Süden war einmal mehr
die Tauernautobahn vor dem Tauern-Tunnel der längste Parkplatz Österreichs.
Bereits ab Mitternacht gab es Blockabfertigung, den Höhepunkt erreichte die
Reisewelle in der Zeit von etwa 7.00 bis 9.00 Uhr, als der Rückstau rund 35
Kilometer betrug. Die Blechkolonne reichte bis zum Knoten Bischofshofen
zurück, wie ein Mitarbeiter der Polizei-Verkehrsleitzentrale gegenüber der
APA sagte. Die Wartezeit betrug bis zu sechs Stunden. Ab dem späteren
Vormittag wurde die Länge des Staus allmählich geringer, um 14.00 Uhr waren
es noch zwölf Kilometer.
Verwundert zeigte sich die Polizei dabei, dass die Autofahrer die Ausweichrouten wenig nutzten. Auf der ÖBB-Tauernschleuse hätte es noch freie Kapazitäten gegeben, und auch auf die Strecke über den Tauern und Katschberg seien nur wenige ausgewichen.
In der Gegenrichtung behinderte ein Auffahrunfall im Katschbergtunnel in Kärnten den Ferienrückreiseverkehr nach Norden. In der Früh krachten laut ÖAMTC sechs Fahrzeuge ineinander, verletzt wurde bei dem Unfall allerdings niemand. Der Tunnel war wegen der Aufräumarbeiten in Fahrtrichtung Salzburg bis 9.30 Uhr gesperrt. In Richtung Süden bildete sich allerdings rasch ein zehn Kilometer langer Rückstau, der bis Eisentratten (Bezirk Spittal/Drau) reichte.
(c) APA
Hungaroring sorgt für Wartezeiten
Auch im Burgenland sorgte
die Anreise vieler Motorsportfans zum Formel-1-Grand Prix von Ungarn auf dem
Hungaroring in Budapest und der Urlauberstrom im Burgenland zu einem
ausgedehnten Stau auf der Ostautobahn (A4) bei Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl
am See) geführt. Am Vormittag war die Fahrzeugkolonne laut Informationen des
ÖAMTC etwa 20 Kilometer lang. Auch seitens der Polizei wurde das starke
Verkehrsaufkommen auf der A4 bestätigt.
Wartezeiten von drei bis vier Stunden mussten nach Angaben des Autofahrerklubs in Kauf genommen werden. Die Blechkolonne reichte fast bis Neusiedl am See zurück, wo wegen des Stadtfestes eine lokale Umleitung über die A4 eingerichtet wurde. Ein Grund für das starke Verkehrsaufkommen auf der Verbindung sei, dass die Leute nirgendwo anders eine Vignette bekämen als an der Grenze. Der ÖAMTC riet, bei der Fahrt nach Ungarn auf die Grenzübergänge Klingenbach und Pamhagen auszuweichen.
Sperre wegen Unfall
Und als ob dies nicht schon genug gewesen
wäre, passierte auf der A4 am Nachmittag noch ein heftiger Verkehrsunfall,
durch den die Autobahn sogar gesperrt werden musste. Fünf Personen wurden
dabei leicht verletzt, die A4 bei Neusiedl Richtung Ungarn musste für kurze
Zeit gesperrt werden. Was aber natürlich zu weiteren Staus sorgte. Infolge
der Wartezeiten dürften einige Autolenker die Geduld und auch die Nerven
verloren haben. Der ÖAMTC berichtete von Autofahrern, die sich ihren Weg
teilweise sogar querfeldein gebahnt hätten.
"Bitte warten" in anderen Ländern
Staus gab es
auch in anderen Ländern Europas: Bei einer Massenkarambolage auf der
deutschen Autobahn A3 in der Nähe von Vilshofen (Landkreis Passau) in Bayern
wurden Samstag früh neun Menschen verletzt. Wie die Polizei in Passau
mitteilte, ereignete sich kurz nach 6.00 Uhr zwischen den Anschlussstellen
Garham und Aicha am Wald ein Auffahrunfall, an dem sieben Fahrzeuge
beteiligt waren. Eine Person wurde dabei schwer, acht Menschen leicht
verletzt. Der dichte Urlaubsverkehr in Richtung Österreich führte bereits in
den Morgenstunden zu langen Staus in Bayern.
In Frankreich führte die Reisewelle schon in der Früh zu Staus von einer Gesamtlänge von 300 Kilometer. Die Verkehrsdienste warnten vor einem neuen Staurekord von landesweit mehr als 1.000 Kilometern. Besonders dichter Verkehr herrschte im Großraum Paris und auf den klassischen Strecken in Richtung Süden um Lyon und im Rhone-Tal.
Weitere Staupunkte
A9, Pyhrn Autobahn, Treglwang - Trieben, einspuriger Gegenverkehrsbereich sowie Windischgarsten - Bosrucktunnel, Einengung auf einen Fahrstreifen
A12, Inntal Autobahn, besonders vor der Baustelle Hall West - Innsbruck Ost
A13, Brenner Autobahn, Mautstelle Schönberg
A14, Rheintal Autobahn, Pfänder Tunnel
B179, Fernpass Straße, Grenztunnel Füssen und Lermooser Tunnel
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