Verhandlung

Salzburger wegen Mordversuchs vor Gericht

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Der Angeklagte soll einer Suizid-Patientin Medikamente gegeben haben.

"Nein, ich habe der Frau keine Medikamente gegeben. Ich kenne sie doch kaum!“, verteidigte sich der 37-jährige Manfred E. am Donnerstag vor einem Schwurgericht vehement. Dennoch legt ihm die Anklage zur Last, er habe einer selbstmordgefährdeten Patientin der Christian-Doppler-Klinik am 7. Oktober eine tödliche Dosis an Psychopharmaka überreicht. Die Frau schluckte den Cocktail, überlebte aber dank des raschen Einsatzes der Ärzte.

Abtörnen

Einen Tag vor der mutmaßlichen Tat hatten die beiden in der geschlossenen Abteilung der CDK Kontakt. Der Angeklagte besuchte mit seinem Bruder dessen Freundin und traf dabei zufällig auf die 40-Jährige. Dabei soll sie den Langzeitarbeitslosen gebeten haben, ihr das nächste Mal eine Dose Red Bull und etwas zum "Abtörnen“ mitzubringen. Damit meinte sie "umbringen“, erklärte sie dem Gericht als Zeugin.

Todescocktail

Staatsanwalt Reinhard Steiner wirft dem Angeklagten vor, der labilen Patientin eine Flasche Psychopax-Tropfen und 15 Stück Temesta-Tabletten gegeben zu haben. Und das in dem Wissen, dass der Frau jegliche Eigenverantwortlichkeit abzusprechen war.

"Stimmt nicht!“, so der Salzburger. "Mein Mandant fühlt sich wie im falschen Film“, erklärt sein Verteidiger. Er sei nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Das Urteil wird für 12. November erwartet.

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