Türke wollte Ex-Frau töten

Versehentlich die Schwiegermutter getötet

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Auslöser der Tragödie war ein Streit um die gemeinsamen Kinder.

Ab Dienstag steht Kaan Ü. vor den Geschworenen am Landesgericht in Wien: Der zuletzt arbeitslose Zuwanderer und Spieler mit attestierter instabiler Persönlichkeit soll zwei Monate nach der Scheidung von seiner Frau am 3. August des Vorjahres völlig durchgedreht sein.

Seiner Ex-Frau Tugba Ü. war das Sorgerrecht für die Kinder Kayra und Emir zugesprochen worden. Und obwohl die 28-Jährige wegen mehrerer Vorfälle ein Betretungsverbot gegen Kaan erwirkt hatte, ließ sie sich doch erweichen, dass die Kinder ihren Papa wiedersehen und sogar ein, zwei Tage bei ihm verbringen durften.

„Nie wieder“
Doch das Wochenende verlief alles andere als harmonisch, die Tochter und sein Sohn riefen die Mutter am Handy an, dass „der Papa die ganze Zeit trinkt und weint“, und als die Frau bei der Rückgabe sagte „Du siehst die Kinder nie wieder“, zückte der Türke in der Schopenhauerstraße in Währing ein Messer, das er im Hosenbund eingesteckt hatte.

In den Bauch
Laut Anklage versetzte er mit einer 16-Zentimeter-Klinge Tugba Ü. mit voller Wucht einen Stich in den Bauch, der auch die Lunge verletzte – sie überlebte wie durch ein Wunder. Als Zekiye S. (50), die Mutter der Schwerverletzten, die ebenfalls in der Wohnung war, die Messer-Attacke auf ihre Tochter bemerkte, stürzte sie sich auf den Angreifer. Die Schwiegermutter erlitt ebenfalls einen Bauchstich und starb eineinhalb Monate später an den Folgen im Spital.

Sturz über Treppe
Im Nachhinein beteuert der Verdächtige, dass er wohl seiner Ex etwas antun wollte – der Tod ihrer Mutter aber sei ein Versehen bzw. ein Missgeschick beim Gerangel und dem Sturz über die Treppe gewesen. Immerhin hatte er sich auch selbst mit dem Messer dabei verletzt.

Die Staatsanwaltschaft sieht das anders – und fordert für Mord und Mordversuch lebenslang.

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