In Bregenz freut man sich, dass "007" die Oper noch bekannter machen wird. Am Donnerstag wurden die Solisten präsentiert.
Die Vorbereitungen für die Dreharbeiten zum James Bond-Film "Quantum of Solace" auf der Bregenzer Seebühne laufen weiter auf Hochtouren. Am Donnerstag präsentierten die Festspiele mit Karine Babajanyan und Sebastien Soules die "Tosca"-Solisten, die beim Dreh auf der Bühne stehen werden. Der genaue Inhalt der in Bregenz geplanten Szenen blieb weiter geheim. Produktions-Assistent Gregg Wilson verriet nur so viel: "Es wird eine sehr aufregende und spannende Situation sein".
Die "fantastic city" Bregenz
Wilson ist ein Enkel von
Albert R. Broccoli, der gemeinsam mit Harry Saltzman die Bond-Filmreihe ins
Leben gerufen hat. Im vergangenen Jahr habe er die "Tosca" auf der
Bregenzer Seebühne gesehen und sei hingerissen gewesen. Bregenz sei eine "fantastic
city", zeigte sich Wilson begeistert. Über den Inhalt der Szenen in
Bregenz schwieg sich Wilson zwar aus, dennoch ließ er wissen: James
Bond-Darsteller Daniel Craig freue sich sehr auf die Dreharbeiten auf der
Seebühne.
Oper populär durch 007
Dass sie sehr "neugierig"
und "aufgeregt" seien, bekannten auch Babajanyan und Soules, die
bei den Dreharbeiten auf der Seebühne die "Tosca" und "Scarpia"
darstellen werden. Babajanyan zeigte sich auch darüber glücklich, "dass
die Oper durch den James Bond-Film populär wird". Man werde Szenen
aus allen drei Akten zu spielen haben. Soules sagte, er gehe von viel
Wartezeit aus. "Wir müssen jeden Tag zwischen 18.00 und 6.00 Uhr
verfügbar sein. Aber ich habe bis Mitte Juni alle Termine abgesagt und darf
daher auch krank werden", scherzte Soules in seiner Anspielung auf die
möglicherweise sehr kalten Vorarlberger Nächte zu Anfang Mai.
"Besondere Herausforderung"
Der kaufmännische Direktor
der Bregenzer Festspiele, Franz Salzmann, bezeichnete es als "besondere
Herausforderung", bereits vor dem Sommer praktisch eine komplette "Tosca"-Aufführung
zu inszenieren. Die Oper sei ein Teil der globalen Unterhaltungsindustrie
geworden, freute sich Salzmann darüber, dass James Bond in Bregenz zum
ersten Mal in die Oper gehen wird. Zur wirtschaftlichen Bedeutung des Drehs
auf der Seebühne sagte der kaufmännische Direktor: "Es werden
250 Damen und Herren vom Drehteam da sein, dazu 1.500 Statisten. Ich denke,
es gibt kein Hotelbett mehr", so Salzmann. Zudem würden die Bregenzer
Bars während der Drehtage um 6.00 Uhr öffnen, damit man nach Abschluss der
täglichen Dreharbeiten dem Team noch etwas zu bieten habe.
"Wichtig für den Film"
Leonhard Gmür von der
Schweizer Produktionsfirma "Unicorn Media", der im Jänner das
Statisten-Casting durchgeführt hat, verriet zur Szene in Bregenz, "dass
es eine für den Film wichtige" sein werde. Der See werde in einer
500 Meter-Zone um die Bühne abgesperrt sein. Derzeit verschicke man Ab- und
Zusagen an die rund 5.300 Personen, die sich beim Casting bewarben. Laut
Gmür beginnen ab 17. April die ersten Kostümproben für die Statisten im
Festspielhaus und in einem 1.000 Quadratmeter großen Zelt auf dem
Festspielparkplatz. Die Dreharbeiten werden in Feldkirch (in der Nacht auf
30. April) und auf der Seebühne (bis 9. Mai) stattfinden.