Vorarlberg und Tirol

Lawinengefahr steigt auf Stufe 3

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Nach Verwehungen und Föhnsturm: Schneedecke durch ungünstigen Aufbau labil.

Der Lawinenwarndienst Vorarlberg hat das allgemeine Gefahrenpotenzial am Freitag von Stufe 2 auf 3 erhöht. Nach den Verwehungen durch den Föhnsturm an den ersten Weihnachtstagen und Neuschnee am Stefanitag ist die Schneedecke labil. Lawinenauslösungen und Sprengerfolge bestätigten Donnerstagnachmittag und Freitag früh bereits die Störanfälligkeit der Schneedecke.

Pisten nicht verlassen!
Unerfahrene sollten gesicherte Pisten nicht verlassen, wurden Wintersportler am Freitag eindringlich gewarnt. Durch das erwartete sonnige Wetter war am Freitag mit einem sogenannten idealen Skitag zu rechnen. Die Hauptgefahr geht vom Neuschnee und vom überdeckten Triebschnee in Rinnen und Mulden sowie hinter Geländekanten aus. Verbreitung und Umfang von Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu. Es sind auch kleine Spontanauslösungen aus sehr steilen Geländeabschnitten möglich, so der Lawinenwarndienst. An steilen Wiesenhängen mit ausreichender Schneedecke seien weiterhin vereinzelte Gleitschneeausbrüche möglich.

Seit Donnerstag gab es in Vorarlberg mit wenig Windeinfluss oberhalb von ca. 1.500 m verbreitet 15 bis 20 cm, in der Silvretta und im Bregenzerwaldgebirge lokal 25 bis 35 cm Neuschnee. Dieser überdeckt nun Triebschneepakete der vorangegangenen Föhnperiode, verharschte oder windverpresste Altschneeschichten und weist oft nur eine mäßig bis schwache Bindung auf. Darunter ist die Altschneedecke vor allem in Schattenlagen meist locker. "Die Situation bleibt vorerst insbesondere für Wintersportler heikel", so die Prognose.

Gefährlich auch in Tirol
Die Experten des Landes haben am Freitag vor der heiklen Lawinensituation in Tirol gewarnt. Die Gefahr sei verbreitet als erheblich einzustufen, also Stufe "3" der fünfteiligen Skala. Verantwortlich für die ungünstigen Verhältnisse seien die zum Teil ergiebigen Neuschneefälle in Kombination mit stürmischen Höhenwinden.

Die dadurch entstandenen Triebschneeansammlungen könnten bereits durch geringe Zusatzbelastung, also beispielsweise durch einen einzelnen Wintersportler ausgelöst werden, hieß es. Gefahrenstellen würden in Triebschneehängen und Kammlagen aller Expositionen liegen. Unerfahrenen Wintersportlern rieten die Experten "dringend" ab, die gesicherten Pisten zu verlassen. In den besonders neuschneereichen Gebieten sei zudem vereinzelt mit Selbstauslösungen von Lawinen zu rechnen. Diese könnten auch exponierte Verkehrswege gefährden.

In den vergangenen 24 Stunden fielen in Osttirol sowie in den südlichen Ötztaler und Stubaier Alpen nochmals 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee, in den vergangenen drei Tagen insgesamt zwischen 50 und mehr als 100 Zentimeter. In den übrigen Regionen Nordtirols fiel der Neuschneezuwachs deutlich geringer aus. Die stürmischen Höhenwinde ließen gestern zwar langsam nach, lagen aber immer noch über Verfrachtungsstärke, so die Experten. Es bildeten sich daher zum Teil mächtige Triebschneeansammlungen. In den kommenden Tagen rechneten die Experten unverändert mit einer kritischen Lawinensituation und verbreitet erheblicher Gefahr.
 

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