Wintersportler auf Skipiste von Lawine erfasst

Nach Lawinenabgang in Lech: Alpinpolizei ermittelt

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Der Fall hat besondere Brisanz, weil die Wintersportler auf einer geöffneten Skipiste von den Schneemassen erfasst wurden.

Bregenz. Nach dem Lawinenabgang in Lech/Zürs am Sonntagnachmittag mit zehn Beteiligten lief am Dienstag die Ermittlungsarbeit der Alpinpolizei auf Hochtouren. In den Händen der Alpinpolizisten liegt es, das Lawinenunglück mit einem Schwerverletzten möglichst genau zu erfassen, zu vermessen und zu ergründen. Der Lawinenabgang in Lech/Zürs hat besondere Brisanz, weil die Wintersportler auf einer geöffneten Skipiste von den Schneemassen erfasst wurden.

Nach Angaben von Rainer Fitz, dem Chef der Vorarlberger Alpinpolizei, wurde am Dienstag intensiv ermittelt. In einem ersten Schritt gehe es darum, Auskunftspersonen, Zeugen und Verantwortliche der Liftgesellschaft zu befragen, sagte Fitz gegenüber der APA. Sobald es die Lawinen- und die Wettersituation zulasse, werde man dann an der Lawine selbst verschiedenste Erhebungen durchführen. So wird die Lawine genauestens vermessen, aber auch ihre Beschaffenheit. "Wir werfen natürlich auch einen Blick in die Schneedecke und erstellen ein Schneeprofil", sagte Fitz.

Die Lawine löste sich am Sonntag kurz vor 15.00 im freien Skigelände, ging aber auf die Skipiste Nr. 134 (Balmen) nieder, wo zehn Wintersportler aus Europa und den USA überrascht wurden. Ein Skifahrer aus Deutschland wurde mit schweren Verletzungen auf die Intensivstation nach Innsbruck überstellt, drei weitere Personen wurden leicht verletzt. Die Piste selbst wurde auf einer Länge von 500 bis 600 Meter verschüttet, für die Sicherheit auf der Piste ist grundsätzlich der Liftbetreiber verantwortlich.

Am Wochenende herrschte erhebliche Lawinengefahr

Wie es überhaupt zu dem Lawinenabgang kommen konnte, war den Verantwortlichen am Arlberg zunächst ein Rätsel. "Fakt ist, dass noch in der Früh genau an der Stelle des Lawinenabgangs gesprengt wurde", unterstrich Hermann Fercher von Lech/Zürs-Tourismus am Stefanitag. Trotzdem sei offenbar nicht der ganze Schnee abgegangen. In Lech/Zürs hatte am Wochenende erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei auf der fünfstufigen Gefahrenskala geherrscht.

Mögliche Faktoren für die Lawinenauslösung könnten Mensch, Tier oder auch die Sonneneinstrahlung gewesen sein, zunächst war das aber lediglich Spekulation. Aufschluss geben sollen die Ergebnisse der Ermittlungsarbeit der Alpinpolizei. "Wir tragen alles zusammen, am Ende unserer Arbeit steht eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Feldkirch", sagte Fitz. Anschließend müsse die Behörde ihre Schlüsse ziehen.

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