Prozess in Kairo

Burgenländer: 7 Jahre für Waffenschmuggel

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Geschockte Ehefrau des Verurteilten kann das harte Urteil nicht fassen.

Ein 33-jähriger Burgenländer ist Montagnachmittag in Kairo zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe - nicht rechtskräftig - verurteilt worden. Hannes F. war im November 2011 wegen des Verdachts des Waffenschmuggels in Ägypten festgenommen worden und befand sich seither in Untersuchungshaft. Die Familie sei "erschüttert. Für mich war es wirklich ein Schock. Es war so, als ob man mir die Luft zum Atmen nehmen würde", so die verzweifelte Ehefrau, Lisa F., zur APA.

Gegen 15.00 Uhr MEZ wurde F. in den Gerichtssaal geführt. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass die mittlerweile elfte Verhandlung bis in die Abendstunden dauern könnte. "Aber dann ging alles sehr schnell", so Lisa F.

Ein Vertreter der Botschaft, der die Ehefrau über den Ausgang des Prozesses informiert hatte, sprach unmittelbar nach der Urteilsverkündung mit dem 33-Jährigen. "Der Konsul hat kurz mit ihm geredet. Hannes hat nur gesagt, dass er sich das mit der Berufung durch den Kopf gehen lässt", sagte Lisa. Laut Außenministerium gehe man davon aus, dass der Burgenländer Berufung einlegen werde, er müsse dies nun aber mit seinem Anwalt abklären, so ein Sprecher. Hannes F. habe nun 40 Tage Zeit dafür.

Wirklich gerechnet haben dürfte Hannes F. mit dem Urteil nicht, schilderte die Ehefrau. "Wir haben gestern (Sonntag, Anm.) noch miteinander telefoniert. Er hatte so große Hoffnung, dass er Ende März nach Hause kommen kann. Er hat mit einem Ende gerechnet." Der 33-Jährige wollte laut Lisa F. auch nicht über das "Worst Case Szenario" sprechen. "Er war sich einfach so sicher. Er wollte nicht darüber reden."

Die Frage, die sich nun stelle, sei jene der Auslieferung nach Österreich. Vom Außenministerium hieß es dazu, das man sich das nach dem Ende des Verfahrens - also sobald das Urteil rechtskräftig ist - ansehen müsse.

Bleibt Hannes F. in Ägypten und muss dort die Haftstrafe absitzen, besteht für die Familie die Möglichkeit, ihn im Gefängnis zu besuchen. "Ich könnte ihn bis zu zwei Mal pro Woche für je eine halbe Stunde sehen", so Lisa F. Allerdings könnte er in ein anderes Gefängnis verlegt werden. Details dazu seien jedoch noch nicht bekannt. "Meiner Meinung nach müsste der Fall komplett neu aufgerollt werden, aber das kann sich niemand leisten", sagte die Ehefrau.

Nicht nur Hannes F. ist am Montagnachmittag verurteilt worden, auch drei Mitangeklagte fassten mehrjährige Haftstrafen aus. Ein deutscher Kollege des Burgenländers sowie ein Ägypter wurden zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Ein weiterer Ägypter erhielt ebenfalls sieben Jahre. Eine Geldstrafe in der Höhe von 31.500 Ägyptischen Pfund (3.575,36 Euro) werde unter den vier Angeklagten aufgeteilt, sagte die Ehefrau.

Munition im Gepäck
Auslöser für den Prozess und die Festnahme war ein Auftrag zur Bewachung eines Schiffstransports. Am 2. November 2011 reiste der 33-Jährige deshalb mit vier deklarierten Gewehren und 200 Schuss Munition im Gepäck nach Ägypten. Noch am Flughafen in Kairo, kurz nachdem er seine Koffer vom Förderband genommen hatte, klickten die Handschellen.

Hannes F. hatte in seiner bisherigen Zeit als Untersuchungshäftling sowohl psychische als auch physische Probleme. Er litt an einer Lungenentzündung, kämpfte im Sommer mit Temperaturen von über 60 Grad. In seiner Zelle befanden sich bis zu 67 weitere Personen.
 

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