Ein Zeuge beobachtete, wie sich zwei Gestalten unerlaubt Zugang zu der Straßenbahnremise in der Brigittenau verschafften und verständigte die Polizei. Bei der Jagd auf die vermeintlichen Einbrecher, die sich als Graffiti-Sprayer entpuppten, fiel ein Schreckschuss.
Wien. Die neuerliche Verfolgungsjagd auf Sprayer, bei der auch ein Schuss abgegeben wurde, ereignete sich in der Nacht auf Montag um halb drei Uhr in der Früh in der Burghardtgasse im 20. Bezirk.
Nachdem die Beamten das Gebäude von außen sicherten, öffnete sich plötzlich eine Tür, und zwei Personen kamen mit Stoffsäckchen in der Hand aus der Straßenbahnremise heraus. Als die beiden die Beamten bemerkten, warfen sie die Säcke weg und flüchteten in unterschiedliche Richtungen.
Bei der Verfolgung eines Beschuldigten sprang der Mann über einen Zaun und konnte erst nach Abgabe eines Schreckschusses zur Aufgabe gezwungen und festgenommen werden. Zu diesem Zeitpunkt gingen die Beamten noch immer von einem Einbruch aus. Zeitgleich erfolgte die Durchsuchung der Remise im Bereich der Wexstraße. Dabei wurde ein Rucksack mit Spraydosen gefunden. Gleichzeitig konnten mehrere Straßenbahn-Garnituren mit frisch aufgesprühten Graffitis - also schwere Sachbeschädigung - festgestellt werden. Der geschnappte Bursche, ein 20-jähriger Ukrainer, wurde festgenommen. Die Ermittlungen nach dem flüchtenden zweiten jungen Beschuldigten sind am Laufen.
Erst vor einer Woche war es zu einem ganz ähnlichen Vorfall am Bahnhofgelände Jedlersdorf - dem Instandhaltungswerk für die Region Ost - gekommen. Die alarmierte Polizei ertappte den vorerst Unbekannten beim Verunstalten von Zügen noch in flagranti, angesichts der anrückenden Cops ergriff der Sprayer jedoch schnell die Flucht. Im Zuge der Verfolgung wurde durch einen der Beamten ein Schreckschuss in weiches Erdreich abgegeben. Später konnte im Bereich des Bahnhofes Strebersdorf ein 19-jähriger Tscheche vorläufig festgenommen werden.