Polizei-Einsatz in Wien

42-Jähriger drohte Teenies in Bim mit dem Umbringen

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Da sie angaben, der Beschuldigte sei in eine andere Straßenbahn umgestiegen, wurde eine Fahndung eingeleitet.

Wien. Ein Betrunkener hat am Dienstagnachmittag drei Jugendlichen in einer Straßenbahn in Wien-Landstraße gedroht, sie abzustechen, und sie beschimpft. Als sie sich beim Fahrer beschwerten, dieser die Tramway anhielt und die Polizei alarmiert wurde, flüchtete der Mann und stieg in eine andere Straßenbahn. Aufgrund der Beschreibung wurde er laut Polizeisprecher Markus Dittrich schnell gefunden. In der Polizeiinspektion insultierte der 42-Jährige noch die Beamten.

Der deutsche Staatsbürger war kurz vor 16.45 Uhr in die Tramway eingestiegen und hatte sich hinter die drei Jugendlichen - 15 bis 17 Jahre alt - gesetzt. Offensichtlich alkoholisiert, redete er sie an. Die Burschen sagten ihm daraufhin, er möge sie bitte in Ruhe lassen. Was folgte, waren Schimpftiraden des Mannes: Dabei unterstellte er den Jugendlichen einerseits eine neonazistische Gesinnung, andererseits bedachte er sie mit massiv ausländerfeindlichen Ausdrücken.

Burschen gingen zum Lenker der Tramway

Als er meinte, er werde an der Endstelle der Straßenbahnstation auf sie warten und sie abstechen, gingen die Burschen zum Lenker der Tramway. Dieser hielt in der Fasangasse den Zug an, gemeinsam wurde die Polizei verständigt. Die Uniformierten der Inspektion Wien-Mitte trafen den Täter nicht mehr an, er war aus der Garnitur geflüchtet und in eine andere Straßenbahn eingestiegen. Die Jugendlichen schilderten die Vorkommnisse, beschrieben den Mann und gaben auch an, in welche Bim er gestiegen war.

Damit war es den Beamten ein Leichtes, den 42-Jährigen zu stoppen. Mit vorgehaltener Dienstpistole zwangen sie ihn, die Hände zu zeigen und aus der Straßenbahn auszusteigen. Die Uniformierten nahmen aufgrund seiner Drohungen an, dass er ein Messer dabei hatte. Der 42-Jährige kooperierte zunächst mit theatralischem Gestus: Er kniete sich vor der Tramway hin und streckte die Arme von sich. Die Polizisten durchsuchten ihn, fanden aber kein Messer. Zur Einvernahme brachten sie ihn in eine Polizeiinspektion.

Dort war es mit der Kooperationsbereitschaft des Betrunkenen schnell vorbei. Er bezichtigte die Beamten unter anderem, dass sie des Kindesmissbrauchs Verdächtige besser als ihn behandeln würden und dass sie Rassisten seien. Ein Alkotest ergab 1,28 Promille. Neben einer Anzeige wegen gefährlicher Drohung wurde er auch wegen Verstößen gegen die Covid-19-Bestimmungen angezeigt. Trotz mehrmaliger Ermahnung nahm er immer wieder seine FFP2-Maske ab.

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