Profis waren sie nicht

Juwelen-Raub: Polizei sucht diesen Pannen-Räuber

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Profis waren diese beiden Täter, die Am Spitz zuschlugen, nicht. Ganz im Gegenteil.

Wien/NÖ. Fahndung: Nach intensiven Ermittlungen und Auswertung der Spuren konnte das Landeskriminalamt Wien nun einen Tatverdächtigen ausforschen, wie die Polizei in einer Aussendung schreibt. Dabei handelt es sich um ZDANOVICH Eduard, einem weißrussischen Staatsangehörigen, das Geburtsdatum ist derzeit noch unbekannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der dringend Tatverdächtige mit einer zweiten männlichen Person auf der Flucht ist. Die Täter sind möglicherweise bewaffnet und gewaltbereit. Eine Anzahl der erbeuteten Gegenstände bzw. eine genaue Schadenshöhe ist derzeit noch nicht bekannt. Ermittlungen haben ergeben, dass das vermeintliche Fluchtfahrzeug eine Woche zuvor von ZDANOVICH Eduard gekauft worden war.

Juwelen-Raub: Polizei sucht diesen Pannen-Räuber
© oe24
 

Räuber sind totale Stümper

Die Vorgangsweise der beiden jungen Männer im Muscle-Shirt- und Baseballkappen-Look, die Montagvormittag einen türkischen Juwelier im Floridsdorfer Amtsgebäude überfielen, spricht nicht für große geistreiche Planung:

Wie jetzt bekannt wurde, führten sie sich beim Coup wie verhaltensauffällige Kinder auf – einer schnappte sich einen Sessel und schlug dem Juwelier den Stuhl auf den Kopf, ehe er damit eine Vitrine zertrümmerte, um allen Schmuck daraus an sich zu nehmen und in einem mitgebrachten grünschwarzen Plastiksackerl zu verstauen. Bemerkenswert: Ein Täter trug Handschuhe, der andere pfiff darauf – und hinterließ sicherlich jede ­Menge Fingerprints.

Nach Crash Fluchthelfer per Handy alarmiert?

Als die beiden Ganoven, für die die Unschuldsvermutung gilt, zu ihrem in der Nähe geparkten Fluchtauto und dabei unmaskiert an mehreren Überwachungskameras (vorbei-)liefen, verfolgte sie der verletzte Juwelier, der sie beinahe noch eingeholt hätte – also ballerte einer der beiden Räuber mit einer Schreckschusspistole herum, sodass der ganze Bezirk in „Habtachtstellung“ war. Und mehrere aufgeschreckte Zeugen den Golf-Kombi samt vermutlich gestohlenem Kennzeichen fotografierten …

Bei der weiteren Flucht über die Autobahn ins Weinviertel (unterwegs montierten sie ein anderes, möglicherweise ihr übliches Nummerntaferl) waren sie aber so schnell dran, dass das Stümper-Duo nahe Wolkersdorf einen Unfall baute und sich mehrmals überschlug. Den VW mit sehr vielen Spuren darin ließen die beiden zurück und flüchteten zu Fuß. Verfolgt von Polizeihunden und Hubschrauber entkamen sie in letzter Sekunde. Offenbar alarmierten sie per Handy einen Kumpel, der sie auflesen und heimbringen sollte. Es ist nur eine Frage de Zeit, bis die Fahnder dort auftauchen.

(kor)

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