2 Banker ermordet

Aliyev-
Prozess mit 90 Zeugen

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Der Monster-Prozess am 14. April in Wien startet ohne den Hauptangeklagten.

Denn Rhakat Aliyev (54), ehemaliger kasachischer Botschafter in Wien und Ex-Schwiegersohn des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbayev, kann nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Aliyev wurde am 24. Februar erhängt in seiner Zelle in der Justizanstalt Wien-Josefstadt aufgefunden. Die Behörden gehen von Selbstmord aus, offiziell bestätigt ist das jedoch noch nicht.

Opfer wurden gefoltert und dann erdrosselt
Damit verbleiben auf der Anklagebank der frühere Chef des kasachischen Geheimdienstes KNB Alnur Mussayev (61) und Vadim Koshlyak (42), der einst bei der kasachischen Präsidentenwache beschäftigt war.

Sie stehen im Verdacht (es gilt die Unschuldsvermutung), teils als Beitragstäter, teils im bewussten und gewollten Zusammenwirken mit Aliyev, zwei Manager der Nurbank ermordet zu haben. Die Familienväter Zholdas Timraliyev und ­Aybar Khasenov sollen entführt, misshandelt und zum Rücktritt als Vorstandsvorsitzende der Nurbank gezwungen worden sein. Bevor man ihnen Plastiksäcke über den Kopf zog und sie erdrosselte, soll man sie auch zur Übertragung von Aktienpaketen und von Eigentumsanteilen an einem Bürogebäude genötigt haben.

Urteil. Für den Schwurprozess sind 90 Zeugen geladen. Veranschlagt sind 26 Verhandlungstage, ein Urteil wird am 19. Juni erwartet.

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