Milde Urteil gegen Brutales Quartett

Bande stach Besucher am Kirtag nieder

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Abschreckung mal anders: Ein paar Monate Haft für eine lebensgefährliche Attacke.

Wien. Diese Anklage hat nicht einmal die Richterin verstanden: Ein 20-Jähriger, der vergangenen Sommer am Maurer-Kirtag in Wien-Liesing einen 30-jährigen Besucher mit einem Messerstich in die Leber lebensgefährlich verletzte, musste sich am Mittwoch lediglich wegen absichtlich schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten.

Warum es sich bei einem gezielten Stich in den Bauch eines wehrlosen Opfers nicht um einen Mordversuch gehandelt haben soll, wird wohl das Geheimnis der Ankläger bleiben. Entsprechend milde das Urteil: zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt.

Der Angeklagte war mit drei Komplizen (18 bis 20 Jahre, Tschetschenen, Albaner) unterwegs, als sie zunächst einem anderen Kirtag-Besucher eine Rolex-Uhr um 7.250 Euro raubten und anschließend einen 28-jährigen Maschinenbautechniker ins Spital prügelten. Als diesem ein 30-jähriger Augenzeuge zu Hilfe kam, schlugen sie ihn nieder. Der 20-Jährige stach zu: „Ich wollte ihn nicht töten. Ich habe ihm einen Schlag versetzt und einen Stich gegeben. Das war’s“, sagte er im Prozess aus. Einer der Mitangeklagten: „Ich war auf Adrenalin.“

Die Urteile fielen gering aus: Die Angeklagten müssen nur fünf bis acht Monate in Haft. Am nächsten Kirtag sind sie wieder frei.

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