Der angeklagte Ehemann (46) wurde wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Die Ehe zwischen der Bankerin Karin E. (45) und ihrem angeklagten Ehemann Christian E. (46) war bereits zerrüttet. Nach der Geburt der gemeinsamen Tochter im April 2014 hatte das spätere Opfer dem 46-Jährigen immer wieder vorgehalten, sich nur um das Mädchen zu kümmern und sie nur noch als Mutter und nicht als Frau zu behandeln.
Tochter
Die 45-Jährige, die gar kein Kind wollte, soll unter schweren Depressionen gelitten haben und ging lieber mit Freunden aus, als zu Hause zu sein. Der Angeklagte, der Montag wegen Mordes vor Gericht stand, soll sich oft alleine um sein Töchterchen Emilia gekümmert haben.
Obduktion ergab Hinweise auf Fremdverschulden
Zwei Tage nach Karins 45. Geburtstag, am 22. April 2017, eskalierte die Situation. Die Bankerin ließ ein von ihr ausgerichtetes Essen in einem Lokal sausen, um sich daheim alleine zu betrinken.
Streit
Als Christian E. in der Wohnung in der Schwindgasse (Wieden) nach seiner Frau sah, kam es zum Streit. Laut Anklage soll sie der IT-Techniker auf der Dachterrasse hochgehoben und 15 Meter in die Tiefe gestoßen haben. Ursprünglich wurde von einem Suizid ausgegangen. Erst eine Obduktion ergab Hinweise auf Fremdverschulden.
Vor Gericht sagte E.: „Ich bin schuld am Tod meiner Frau.“ „Von geplantem Mord kann keine Rede sein“, so Verteidiger Timo Gerersdorfer. Die Geschworenen verwarfen Mordanklage und Unfallversion und sprachen E. wegen Totschlags im Affekt schuldig. Urteil: 7 Jahre Haft. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung. (kuc)