Ausnahme nur in Begegnungszonen: Dort geht es mit Tempo 20 noch langsamer.
Im siebten Bezirk heißt es bald "Runter vom Gas": Im gesamten Bezirksgebiet gilt, wie berichtet, bald Tempo 30. Ende Juni wurde in der Bezirksvertretungssitzung eine Initiative der Grünen, der sich SPÖ und Neos angeschlossen haben, mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Umgesetzt werden sollte das Vorhaben ab 1. September - der Start verzögert sich aber. "Aktuell läuft das Behördenverfahren, wir arbeiten aber auf Hochdruck, um es noch im Herbst umzusetzen", so Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) zu ÖSTERREICH. Sein Bezirk ist der erste Wiens, der flächendeckend auf Tempo 30 umgestellt wird -denn auch die letzten Tempo-50Reste, wie Teile der Kirchengasse, Kaiserstraße sowie auf der Taxi-und Busspur in der Burg-und Neustiftgasse, werden gestrichen. Ausnahmen werden die Begegnungszonen des Bezirks sein, die Mariahilfer Straße und die kürzlich präsentierte Begegnungszone "Kühle Neubaugasse". Dort gilt Tempo 20.
FPÖ: »Sinnlose Schikane nach grünem Handbuch«
Kritik. Wenig begeistert von dem Vorhaben ist die Wiener FPÖ: "Ganz Neubau zur 30er-Zone zu machen, ist eine sinnlose Verkehrsschikane nach grünem Handbuch", so FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik. "Das Motto der grünen Verkehrspolitik lautet nach wie vor, Autofahrer mit allen Mitteln zu schikanieren", so Mahdalik. Diese Maßnahme würde nur noch mehr Stau, Abgase und Feinstaubausstoß verursachen.
Laut Reiter soll das Gegenteil der Fall sein. Denn Tempo 30 sorge nicht nur für weniger Lärm und eine verbesserte Luftqualität, sondern auch für mehr Sicherheit. "Im letzten Jahr gab es 13 tote Kinder wegen überhöhtem Tempo, weit mehr als im Vorjahr. Wir wollen mehr Sicherheit für die Kinder in unserem Bezirk", so Reiter.