Automaten wurden zunehmend in Privatwohnungen aufgestellt.
Die Finanzpolizei hat bei zwei Aktionen gegen das illegale Glücksspiel am 3. und 4. Jänner in den Wiener Bezirken Meidling und Ottakring insgesamt acht Spielgeräte aus dem Verkehr gezogen, fünf der Automaten fanden die Kontrollorgane beim zweiten Einsatz in einer Privatwohnung, die anderen in einem als Café getarnten Lokal. "Illegales Glücksspiel wird abseits jeglichen Spielerschutzes betrieben und zerstört ganze Existenzen", warnte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).
Daher sei jeder aus dem Verkehr gezogene Automat ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das illegale Glücksspiel, den die Finanzpolizei unvermindert fortsetzen werde, sagte Brunner in einer Aussendung des Finanzministeriums am Freitag. Ein Hinweis an die Polizei führte zu dem Fall in Wien-Meidling, die das Lokal am vergangenen Montagabend aufsuchte. Der Betrieb bezeichnete sich zwar als "Café", doch bereits die verspiegelte Außenfassade sorgte für Skepsis. Zurecht, wie sich schnell herausstellte, denn in einem separaten, aber frei zugänglichen Raum waren drei Glücksspielterminals in Kojen aufgebaut. Die Exekutivbeamten forderten daher gleich die für das Glücksspielgesetz zuständige Finanzpolizei an.
Die Lokal-Betreiberin behauptete gegenüber den Finanzpolizisten, dass die Geräte kostenlos nutzbare Computer für die Gäste seien. Nicht nur die Aufmachung des Lokals legte den Verdacht auf eine Schutzbehauptung nahe, hieß es in der Aussendung, denn Geräte wurden schnell als illegale Glücksspielautomaten identifiziert, vorläufig beschlagnahmt und abtransportiert. Die Inhaberin werde noch durch das Landeskriminalamt befragt werden, Anzeigen nach dem Glücksspielgesetz sind die Folge.
In der Nacht auf Mittwoch wurde die Bereitschaftseinheit der Finanzpolizei erneut von der Polizei angefordert, diesmal in eine Privatwohnung in Wien-Ottakring. Die Finanzbediensteten fanden dort fünf klassische Glücksspielautomaten, dazu ein Ein- und Auszahlungsgerät. Insgesamt wurde Bargeld in einer Höhe von 7.270 Euro beschlagnahmt, die Glücksspielgeräte wurden sichergestellt und abtransportiert. Die Suche nach dem Betreiber war noch im Laufen, die Finanzpolizei registriert einen verstärkten den Trend zu illegalem Glücksspiel in Privatwohnungen.