18-jähriger Afghane stach in betreuter Wohngemeinschaft Freund nieder.
Ein 18-jähriger Bursch, der in einer betreuten Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Wien-Leopoldstadt einen befreundeten 17-Jährigen im Streit niedergestochen hatte, ist am Dienstag im Straflandesgericht wegen versuchten Mordes zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Der anklagekonforme Schuldspruch der Geschworenen fiel mit 5:3 Stimmen sehr knapp aus.
Bei der Strafbemessung waren die bisherige Unbescholtenheit, die schwierigen Lebensumstände des Asylwerbers und sein junges Alter - zum Tatzeitpunkt war er noch 17 - mildernd. Erschwerend wurde demgegenüber gewertet, dass er mehrfach auf seinen ebenfalls aus Afghanistan stammenden Freund einzustechen versucht hatte. Bei einem Strafrahmen von einem bis zu zehn Jahren erschien dem Gericht die verhängte Strafe tat- und schuldangemessen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.