Zahl der Delikte auf den E-Scootern explodiert – die Bilanz der Polizei.
Der Fall des 21-Jährigen, der volltrunken am E-Scooter durch die Operngasse ratterte, ist nur der jüngste einer Serie von haarsträubenden Vorfällen mit den neuen Elektro-Rollern, wie eine brandaktuelle Bilanz der Wiener Polizei für den Zeitraum Oktober 2018 bis Juni 2019 beweist:
45 Alko-Lenker
In Summe wurden 45 Alko- und drei Drogenlenker am E-Scooter angezeigt, sonstige Anzeigen etwa wegen Geschwindigkeitsübertretungen gab es 220. 417 Organstrafmandate wurden verhängt. Insgesamt gab es damit 637 Strafen.
33 Unfälle
Weiters wurden 210 Fahrer abgemahnt, trotzdem gab es 33 teils schwere Unfälle mit Personenschaden und fünf mit Sachschaden.
Die Highlights des Vormonats waren eine Razzia mit zehn Betrunkenen, am 21. Juni wurden bei einer Schwerpunktkontrolle 22 E-Scooter-Lenker angezeigt, die rote Ampeln missachteten, 38 weitere Lenker wurden wegen anderer Delikte belangt.
Rekord-Raser mit 73 km/h
Den wenig ruhmreichen Rekord hält ein 40-Jähriger, der in der Kuchelauer Hafenstraße samt Beifahrerin (31) mit 73 statt der erlaubten 25 km/h unterwegs war. Ein typischer Unfall passierte in der Reisnerstraße, wo ein 25-Jähriger gegen die Einbahn fuhr und in einen Pkw krachte.
Alko-Scooter (21) tritt bei Kontrolle Polizist voll in die Brust
Am Donnerstag um 5 Uhr früh bretterte ein Nachtschwärmer (21) auf seinem Roller mit einem illegalen Beifahrer in Schlangenlinien durch die Operngasse.
Mitten hinein ins Planquadrat, das Beamte der Polizeiinspektion Laurenzerberg gerade aufgebaut hatten. Der Beifahrer ergriff die Flucht, der Lenker lief ebenfalls davon. In der Elisabethstraße war Endstation. Die Polizisten stellten den sichtlich betrunkenen Scooter-Lenker.
Polizist wurde verletzt. Der fügte einem Beamten Hiebe mit dem Ellenbogen und Fußtritte gegen den Oberkörper zu. Der Polizist erlitt Prellungen und Abschürfungen.
Der Beschuldigte, der 1,32 Promille hatte, ist reuig und geständig. Er wird auf freiem Fuß angezeigt. Josef Galley