Auf die Frage, ob er pädophil sei, antwortete der Angeklagte uneinsichtig „Nein“.
Es war in der ersten Schulwoche des heurigen Jahres, als ein Mädchen (9) mit seinen Eltern eine Wohnhausanlage in Simmering besuchte. Der Anlass war traurig: Seine Oma war gestorben, Mama und Papa mussten die Wohnung räumen. Weil es dabei eher im Weg stand, schickten die Eltern das Kind in den Hof zum Spielen.
Dort entdeckte es ein 60-jähriger Nachbar, der der Volksschülerin Kekse anbot und in seine – übrigens ganz in Rosa eingerichtete – Wohnung lockte. Im Badezimmer forderte der Mann die Kleine auf, geschlechtliche Handlungen an ihm vorzunehmen: „Das bleibt unser Geheimnis.“
Angewidert gelang der 9-Jährigen der Flucht, die sich auch sofort ihren Eltern anvertraute, wobei der Vater sich sehr beherrschen musste, nicht auszurasten – er alarmierte die Polizei. Da der Verdächtige einschlägig als Kinderschänder schon aufgefallen ist (2001 verging er sich als Schulwart an einer 12-Jährigen), und der Angeklagte nichts als Ausreden parat hatte („Ich kam nach einer dreitägigen Sauftour nach Hause und hatte keine böse Absicht.“), bekam er für den Missbrauchsversuch am Montag am Landesgericht Wien zweieinhalb Jahre Haft. Nicht rechtskräftig.