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Branchen wollen rasche Lockerungen

''Gebt uns wieder mehr Freiheit!''

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Aufschrei der Wirtschaft: Sie verlangt so bald wie möglich Öffnungen wie im Ausland. 

Wien. Es ist eine Grat­wanderung: Die Infektionszahlen liegen mit mehr als 27.000 neuen Fällen hoch, doch Experten beruhigen: „Im Gesundheitsbereich sehe ich keine Kollapsgefahr mehr“, sagt Virologe Norbert Nowotny. Dennoch ist ein lauter Aufschrei zu hören. Die Öffnungen (verlängerte Sperrstunde seit Samstag, bald fällt die 2G-Pflicht im Handel und in ­Lokalen) gehen vielen nicht weit genug. Der ÖSTERREICH-Rundruf zeigt: Den meisten Branchen reicht es, sie fordern Freiheit:

»2G-Pflicht beim Liftfahren ist schwachsinnig«

  • Gastronomie. Birgit Reitbauer, Gastgeberin in Österreichs bestem Restaurant, dem Steirereck, sagt auf oe24.TV: „Es sollte mehr ­Eigenverantwortung geben. Vor allem soll 2G in Wien fallen, das ist eine Ungleichbehandlung.“ (Anm.: Ab 19. Februar reicht außer in Wien ein negativer Test für Lokalbesuche.)
     
  • Hotellerie. Hotelchefin Elisabeth Gürtler: „Es ist Zeit für Lockerungen. Wir haben viel Geschäft an das Ausland verloren. Und die Leute sind verwirrt, sie wissen nicht immer, welche Regeln gelten.“
     
  • Kultur. Derzeit sind stehend 50 Besucher bei Konzerten erlaubt, im Sitzen sind es 2.000. Untragbar nicht nur für Festivalorganisator Ewald Tatar (Frequency): „Weltweit signalisieren Länder der Kulturbranche, dass im März alles geöffnet wird. Und dass im Sommer keine ‚G-Nachweise‘ mehr nötig sein werden – das wünsche ich mir.“
     
  • Sport. Mario Siedler, Tourismusmanager von Obertauern: „2G beim Liftfahren ist schwachsinnig. Alles, was outdoor geschieht, soll ohne 2G möglich sein.“ Sport-Austria-Präsident Hans Niessl: „Da wir laut Virologen eine hohe Immunisierung erreicht haben, ist es sinnvoll, aufgrund des Grünen Passes im Sport mehr zuzulassen. Insbesondere sollten bald größere Zuseherzahlen erlaubt werden.“
     
  • Nachtgastronomie. Stefan Ratzenberger kämpft seit zwei Jahren für eine Öffnung der Bars und Clubs: „Wir sehen stabile Zahlen, Omikron sorgt – zum Glück – nicht für den großen Anstieg bei den Spitalszahlen. Die 2G-Regel zu kontrollieren, ist für uns ein ­Einfaches. Es wäre ein sicheres Feiern in einem sicheren Umfeld.“
     
  • Friseure. Für körpernahe Dienstleister gibt es noch keine Öffnungspläne. Ohne Impfung gibt es keinen Haarschnitt und keine Pediküre. Wolfgang Eder, Wirtschaftskammer Österreich: „Wir brauchen dringend eine Lockerung. Seit Jänner registrieren wir bis zu 30 Prozent weniger Kunden.“

Der Druck auf die Politik ist groß. Ab März werden die nächsten Lockerungsschritte erwartet. 

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