Grünoase soll verschwinden

Gemeindebau: Dieser Garten muss jetzt weg

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Weil sich Nachbarn erregten, lässt Wiener Wohnen einen Gemüsegarten schleifen.

Landstraße. Seit acht Jahren hat Gärtnermeister ­Peter Zisler ein Hobby: Er schuf im Innenhof des historischen Gemeindebaus in der Weißgerberlände 30 eine wahre Grünoase.
 

Gratis-Paradeiser und Beeren für die Kinder

 
Urban Gardening. „Ich habe das gemacht, was in allen Broschüren der Stadt dringend empfohlen wird: Urban Gardening. Mit viel zeitlichem und finanziellem Aufwand für Erde und Dünger habe ich einen ­gepflegten Gemüsegarten angelegt. Als Wandbegrünung habe ich als Profi Brombeeren verwendet, die das Mauerwerk nicht angreifen. Und alle Kinder im Gemeindebau können natürlich die Beeren und die Paradeiser jederzeit naschen“, schildert Zisler.
 
Der Bescheid. Statt eines – wohl verdienten – Ordens flatterte dem Mann jetzt aber ein Bescheid von Wiener Wohnen ins Haus: Die herrliche Grünoase muss bis 15. Juli verschwinden, der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden – nicht einmal mehr die reifenden Paradeiser dürfen die Kinder genießen.
 
Bei Wiener Wohnen heißt es auf ÖSTERREICH-Anfrage: „Er hat nie um eine Genehmigung an­gesucht, dann haben sich Nachbarn beschwert. Wir konnten nicht anders, obwohl wir Urban Gardening sonst gerne fördern.“
 
Was Zisler seltsam findet: „Acht Jahre hat es niemanden gestört. Und jetzt plötzlich das?“
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