Die Sonne brennt vom Himmel, doch die Kutscher peitschen die Pferde weiter durch die Gassen. Tierschutz Austria warnt vor einem unerträglichen Zustand mitten im Herzen Wiens. Mit einer Petition fordert die Organisation ein Ende der Fiakerfahrten bei über 30 Grad.
Wien ächzt unter der aktuellen Hitzewelle. Während die Thermometer auf über 34 Grad steigen und morgen sogar 38 Grad drohen, ziehen Fiakerpferde weiter durch die Wiener Innenstadt. "Was als romantische Stadtrundfahrt vermarktet wird, ist für die Tiere ein täglicher Höllenritt durch Lärm, Stress, Hitze und Abgase“, sagt Martin Aschauer, Sprecher von Tierschutz Austria. "Stundenlang müssen die Pferde auf heißem Asphalt und unebenem Kopfsteinpflaster zwischen Autos und Touristenmassen ausharren – das ist weder artgerecht noch verantwortbar", so Aschauer.
Fiakerpferde müssen stundenlang auf heißem Asphalt ausharren.
Der Sprecher kritisiert, dass die aktuellen Schutzregelungen zu spät greifen. Erst ab 35 Grad im Schatten gilt ein Fahrverbot. Doch laut Tierschutz Austria liegt die gefühlte Temperatur in den engen Gassen der Innenstadt deutlich höher. Die Stadt misst nur an wenigen offiziellen Punkten. Dort sei oft noch keine Hitzegrenze erreicht, obwohl die Tiere längst am Limit seien.
Über 6.000 Menschen unterstützen Petition
Zudem fehle es vielen Fiakerbetrieben an grundlegenden Maßnahmen zum Tierwohl: "Weidegang in der Freizeit ist nicht vorgeschrieben und für viele Kutschpferde schlicht nicht vorhanden“, so Aschauer weiter. Besonders drastisch seien die Zustände im vergangenen Jahr gewesen, als Fiaker selbst bei Unwettern, Sturm und strömendem Regen dokumentiert wurden.
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Tierschutz Austria will das nicht länger hinnehmen. Mit einer Petition fordert die Organisation ein sofortiges Fiaker-Fahrverbot ab 30 Grad Außentemperatur sowie eine generelle Verlegung der Fiakerstrecken aus der Wiener Innenstadt. Über 6.000 Menschen haben in kürzester Zeit unterzeichnet. Tierschutz Austria richtet einen dringenden Appell an die Stadtregierung. Sie solle handeln, bevor noch mehr Leid geschieht. "Tierschutz endet nicht bei Heimtieren – auch Arbeits- und Nutztiere brauchen unseren Schutz", sagt Martin Aschauer.