Zwanghaftes Sexualverhalten und Videospielsucht wurden von der WHO als Krankheiten anerkannt.
Zwanghaftes Sexualverhalten und Video- oder Online-Spielsucht sind nun international anerkannte Gesundheitsstörungen. Beide sind in der neuen "Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11)" aufgeführt, die am Samstag bei der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) formell angenommen wurde, wie die WHO mitteilte.
Der Katalog ist erstmals seit fast 30 Jahren neu gefasst worden. Er listet 55.000 Krankheiten, Symptome und Verletzungsursachen auf. Ärzte registrieren ihre Diagnosen künftig mit den neuen Codes. Für krankhaftes Video- oder Online-Spielen ist es "6C51", für zwanghaftes Sexualverhalten "6C72". Damit können präzisere Statistiken erstellt und Gesundheitstrends besser dokumentiert werden, wie Robert Jakob, Gruppenleiter Klassifikationen (ICD) bei der WHO, zuvor sagte.
Alle WHO-Mitglieder sollen ihren Krankheiten ab Anfang 2022 nach dem neuen Katalog erfassen. Die Vollversammlung der mehr als 190 WHO-Mitgliedsländer in Genf geht am Dienstag (28.5.) zu Ende.