Michael Ludwig will das Team der SPÖ-Stadtregierung jetzt völlig neu aufstellen.
Wien. Der „freiwillige“ Rücktritt von Stadträtin Sandra Frauenberger löst einen Dominoeffekt in der SPÖ-Stadtratsriege aus.
Brauner vor Abschied. Nahezu fix ist der Abgang von Finanzstadträtin Renate Brauner. Sie preist zwar offiziell ihre Erfahrung als unverzichtbar an, in Wahrheit weiß sie, dass sie gehen muss.
Sima kämpft noch. Umweltstadträtin Ulli Sima steht ebenfalls nicht mehr hoch im Kurs. Ihre Chancen zu bleiben, werden auf höchstens 50 Prozent geschätzt. Nur wenn Ludwig ohne sie die Frauenquote von 50 Prozent im Regierungsteam nicht schafft, bleibt sie im Amt.
Männer-Duo punktet. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny punktete zuletzt mit der Lösung der Finanzierung des Wien-Museums (nächste Seite) und einem geschickten Kurs zum Neubau des „Nationalstadions“ im Prater.
Gute Chancen zu bleiben hat Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. Er hat in den Kindergärten aufgeräumt und bei den Schulen zumindest keine verheerenden Fehler gemacht.
Nachfolger-Paket. Das Nachfolgerennen wird jedenfalls spannend: Ex-Ministerin Pamela Rendi-Wagner oder Ärzte-Chef Thomas Szekeres könnten Frauenberger beerben. Ihre Lust, sich das Monster-Ressort anzutun, würde steigen, wenn das Horror-Thema Mindestsicherung in ein anderes Ressort wandert. Als Außenseiterin gilt die Ärztin Claudia Laschan.
Im Bereich Wohnbau beziehungsweise auch Umwelt werden Kathrin Gaal, Martina Faymann-Ludwig, Christian Deutsch und Ruth Becher gehandelt, ziemlich offen ist nach einer – bisher vehementen – Absage von Ex-Minister Josef Ostermayer der Bereich Finanzen. Gewerkschafter Christian Meidlinger, Wien-Holding-Boss Peter Hanke und Airport-Chef Julian Jäger werden hier als Option ebenso genannt wie Ernst Woller für die Kultur.
(gaj)