Die Reiseplanung ging aber nicht auf, wie das Finanzministerium am Donnerstag berichtetet.
Wien. Mit fast 100.000 Euro in bar hat ein Unternehmer von Wien nach Kairo reisen wollen. Die Reiseplanung ging aber nicht auf, wie das Finanzministerium am Donnerstag berichtetet. Der Mann flog am Flughafen Wien in Schwechat auf. Es stellte sich auch noch heraus, dass er in Österreich hohe Steuerschulden hat.
Zöllner kontrollierten am 7. Mai den Reisenden am Abfluggate. Hinsichtlich der Mitnahme von Bargeld befragt, gab der Mann 3.000 Euro an. In den Räumlichkeiten der Zollstelle weitete der Unternehmer seine Erstaussage auf 70.000 Euro aus. Letztendlich stellte sich heraus, dass er in vier Sparkassen-Umschlägen verteilt in seiner Bauchtasche und seinem Handgepäckskoffer 97.510 Euro mit sich führte.
Erlöse seiner drei Firmen
Das Geld wäre teils privates Vermögen, teils Erlöse seiner drei Firmen, wie der in der Transport- und Immobilienbranche Tätige sagte. Er wolle damit Waren für eben diese Firmen ankaufen. Die Ermittlungen der Zöllner ergaben, dass das Steuerkonto der Transportfirma einen Saldo von rund 100.000 Euro auswies. Auch den Finanzbeamten in Graz ist der Mann bekannt – er machte regelmäßig den Vorsteuerabzug geltend. Überdies arbeitete er oftmals mit Bauunternehmen zusammen, die ebenfalls auffallend hohe Steuerrückstände aufwiesen. 90.900 Euro des mitgeführten Bargelds wurden noch an Ort und Stelle gepfändet.
Für Reisende mit 10.000 Euro oder mehr an Barmitteln besteht Anmeldepflicht beim Zoll, sobald die Grenzen in die EU bzw. aus der EU überschritten werden, betonte das Finanzamt. "Die Bekämpfung illegaler Geldbewegungen dient insbesondere dem Kampf gegen Geldwäsche und gegen die Finanzierung von Terrorismus", sagte Ressortchef Gernot Blümel (ÖVP). Ebenso gelte es die Gleichmäßigkeit der Besteuerung in Österreich sicherzustellen.