Messermord am Hauptbahnhof

Häftling will 'Ruhe von Familie und endlich wieder kochen'

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Am Freitag wurde über Eyob E. die U-Haft verhängt – er ist in Psycho-Betreuung. 

Von der Einzelhaft auf die Krankenstation verlegt wurde jener 21-jährige Afrikaner aus Äthiopien, der von einer spanischen Familie adoptiert wurde, in die Drogenszene abrutschte und am Hauptbahnhof in Wien seine von derselben Familie ebenfalls adoptierte Schwester Eyerus tötete. Das Motiv dafür ist vermutlich auch für den mutmaßlichen Täter selbst nicht ganz klar – er spricht, wie berichtet, unter anderem davon, die falsche Schwester getötet zu haben. Eigentlich wollte er auf Raquel E. (32) losgehen, die mit Eyerus (25) nach Wien gekommen war, um Eyob aus der Drogenhölle zu retten.

Mobbing

Dabei soll Raquel dem von der NGO-affinen Familie Adoptierten, Eyob, eröffnet haben „dass er als Teenie von ihrem Vater missbraucht worden sei“. Weitere wirre Aussagen des U-Häftlings, der mit dem weißen Kranken-Nachthemd zum Gespräch mit seiner Anwältin Astrid Wagner kam: Er wünsche keinen Kontakt zu seiner Familie, „die wollen, dass ich sterbe“. Der Spitzenkoch in der Hotelgastronomie, aus der er zuletzt wegen Mobbings aufgrund seiner Bisexualität geflohen wäre, will „Ruhe und endlich wieder kochen“.

„Dämon“

Im nächsten Satz sagte er dann, dass Leute behaupteten, er sei „Gott“ und der Adoptivvater sei der Oberdämon, seine Schwester Raquel, die er aus Versehen nicht tötete, sei „eine Dämonin“. Dann hätte ihn eine Chinesin rassistisch beschimpft und die Stimmen am Bahnhof wären so laut gewesen, was ihn ganz verrückt gemacht habe. Ein toxikologisches Gutachten wird zeigen, ob er (auch zum Tatzeitpunkt) auf Drogen war. Schon jetzt stellt sich auf jeden Fall die Frage der Zurechnungsfähigkeit. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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