Fans der unter freiem Himmel dargebotenen Musik dürfen sich über eine neue Location in Wien freuen.
In der Metastadt - ein ehemaliges Fabriksgebäude in Stadlau (Donaustadt) - werden sich heuer auf einem bisher noch nie bespielten Außengelände hochkarätige Acts ein Stelldichein geben. Die vom Veranstalter Arcadia Live initiierte Open-Air-Reihe findet vom 8. bis 11. Juli statt.
Den Auftakt machen die gehypten Pop-Newcomer The 1975 aus Manchester. Sie werden am ersten Tag die Bühne erklimmen - und wohl ausgiebig ihrem vielgelobten aktuellem Album "A Brief Inquiry into Online Relationships" frönen. Als Support fungiert der Two Doors Cinema Club aus Irland sowie The Japanese House, das Projekt der britischen Sängerin Amber Bain.
Beinahe klassischer Classic-Rock steht dann einen Tag später mit Greta Van Fleet auf dem Programm. Die Jungs aus Michigan werden gern mit Led Zeppelin verglichen. Gegründet wurde die Combo 2012, inzwischen darf man sich sogar mit einem Grammy (überreicht 2109 für das beste Rock-Album) schmücken.
Zum Abschluss der Reihe darf ausgelassen getanzt werden: Am 11. Juli (der 10. Juli ist spielfrei, Anm.) kommen Scooter in die Metastadt, als Unterstützung sind an diesem Tag auch die Berliner Elektropop-Combo Großstadtgeflüster mit dabei. Auch Aftershowpartys sind geplant. Und für die Verpflegung der Konzertbesucher werden Food Trucks am Gelände postiert.
Die Geschichte der Metastadt wurzelt nicht im Musikbusiness. 1898 wurde das Gelände von der "Berliner Union-Elektrizitäts-Gesellschaft" erschlossen. Mit der Planung der Fabrik wurde der bedeutende Stadtbaumeister Alois Schumacher beauftragt. Erzeugt wurden dort elektrische Maschinen und Apparate, wobei das Areal nach dem Zweiten Weltkrieg von Elin übernommen wurde.
2001 wurde das historische Gemäuer verkauft. Schon seit 2010 dient die nun unter Metastadt firmierende Örtlichkeit als Eventlocation. Diese soll nun auch ein Fixpunkt im Wiener Open-Air-Geschehen werden. Die Juli-Gigs werden nämlich ausdrücklich als Premiere bezeichnet, weitere vergleichbare Konzertreihen - möglicherweise mit Künstlern aus unterschiedlichen Genres - sollen folgen, wie Filip Potocki von Arcadia Live am Mittwoch erläuterte.
Von Ambiente her erinnert der Ort naturgemäß an andere Wiener Musik-Anlaufstellen, die einst Industrie- oder Gewerbezwecken dienten - also etwa an das WUK und vor allem an die Arena. Letztere verfügt ebenfalls über ein Open-Air-Gelände, das allerdings nur rund 3.000 Besucher aufnehmen kann. Die Metastadt fülle nun eine Marktlücke, zeigte sich Potocki überzeugt. Denn dort sollen bis zu 5.000 Menschen Platz finden. Tatsächlich fehlt in Wien bisher eine vergleichbar große, permanent bespielbare Freiluftfläche.
Jene in der Arena hat allerdings den Vorteil, dass bei Schlechtwetter relativ spontan in die große Halle ausgewichen werden kann. Das ist rein theoretisch auch in der Metastadt möglich. Zumindest wären die Räumlichkeiten vorhanden - allerdings fehlt dort noch die entsprechende Infrastruktur, wie beim Veranstalter betont wird. Für die Zukunft wird aber nicht ausgeschlossen, hier entsprechend aufzurüsten.
"Es ist nicht so arg", versichert Filip Potocki, wenn es um das Thema Erreichbarkeit geht. Verwiesen wird auf etwa auf die nahe S-Bahn (Station Erzherzog-Karl-Straße). Die U2-Station Stadlau wiederum ist mittels Bus zu erreichen - alternativ auch durch einen rund 15- bis 20-minütigen Fußmarsch. Allerdings wird auch überlegt, einen Shuttle-Service anzubieten, wie heute betont wurde.