25 Schüler als Opfer

Missbrauchs-Lehrer beging nach Besuch von Kripo Suizid

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Einige der Opfer erfuhren erst nach dem Tod des Pädagogen, dass er sie missbraucht hatte. 

Wien. Anwältin Herta Bauer vertritt ein Opfer, das im Vorjahr von Polizeiermittlern aus heiterem Himmel aufgesucht wurde. Sie zeigten ihm Fotos aus seiner Schulzeit an einer Sport-NMS in Wien: als Jugendlicher schlafend, die Hose her­abgezogen, aufgenommen gegen seinen Willen und heimlich in der Nacht auf ­einer Schulsportwoche.

Der Schock war enorm – und die Affäre weitet sich immer mehr aus: Mindestens 25 Schüler soll der Sportpädagoge von 2004 bis 2019 missbraucht und kinderpornografisches Material von ihnen angefertigt haben.

Video zum Thema: Rechtsanwältin zu Missbrauchsfall an Wiener Schule

 

1000 Briefe. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Kripo vier externe Festplatten, zwei Laptops und Handys voller Fotos und Videos seiner 11- bis 14-jäh­rigen Opfer. Wenige Tage nach dem Besuch der Kripo und vor seiner Einvernahme brachte sich R. S. (Name der Redaktion bekannt), der auch in Sportvereinen und Sommercamps aktiv war, um.

Die Übergriffe sind auch in der Schule passiert. Rund 1.000 Familien bekamen daher auch Post von der Bildungsdirektion. Der Brief beinhaltet unter anderem ein psychologisches Hilfsangebot und einen Aufruf, sich zu melden, wenn man betroffen ist. Anwältin Bauer bereitet jetzt eine Amtshaftungsklage vor.

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