11 von 32 Notarztstützpunkten stehen in Niederösterreich vor Aus. Das Rote Kreuz übt scharfe Kritik ob der bevorstehenden Streichungen.
In Niederösterreich gehen derzeit die Wogen hoch, denn: Vier Monate nach der Präsentation der umstrittenen Gesundheitsreform steht die Streichung von Notarztstützpunkten auf dem Plan. Von aktuell 32 Stützpunkten sollen nur noch 21 übrig bleiben. Die Liste mit elf möglichen Schließungen sorgt für massive Unruhe, vor allem bei den Bezirkschefs des Roten Kreuzes. Sie sehen die medizinische Erstversorgung ernsthaft in Gefahr.
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In einem offenen Brief an die Landesregierung fordern Funktionäre, Ärzte und Bürgermeister jetzt einen Stopp der Pläne. Sie wehren sich dagegen, dass künftig statt Notärzten vermehrt Notfallsanitäter (NFS) zu Einsätzen geschickt werden. Doch deren Ausbildung in Österreich dauert lediglich zwölf Wochen, zum Vergleich: In Deutschland sind es drei Jahre. Lebensgefährliche Situationen dürften nicht auf weniger geschultes Personal abgewälzt werden, so die Kritik.
Für viele Gemeinden in Niederösterreich könnte die Reform ernsthafte Folgen haben. Gewarnt wird schon jetzt vor längeren Wartezeiten, schlechterer Versorgung und dem Verlust ehrenamtlicher Einsatzkräfte.