Vandalismus

Schon 60 Fälle von Grabschändung auf Wiener Friedhöfen

Gezielte Grabschändungen in Wien sorgen vor allem in der Roma- und Sinti-Community für großen Unmut.

Seit knapp einem Jahr erschüttert eine Welle von Grabschändungen die Bundeshauptstadt. Insgesamt wurden auf mehreren Wiener Friedhöfen 60 Fälle gemeldet, die meisten davon in Transdanubien. Dabei haben es die Vandalen vor allem auf Gräber von Sinti- und Roma-Volksgruppenangehörigen abgesehen. 

Friedhof Groß Jedlersdorf

Friedhof Groß Jedlersdorf 

© Friedhöfe Wien

Die Delikte reichen laut Polizei von Sachbeschädigung über Störung der Totenruhe bis hin zu Einbruchsdiebstahl. Dabei sollen die bislang noch nicht ausgeforschten Täter gezielt vorgehen, indem sie in Familiengrüfte steigen und Schmuck sowie weitere wertvolle Gegenstände direkt aus den Särgen stehlen. Selbst Gräber von Holocaust-Opfern wurden aufgebrochen. 

Friedhof
© bririemoments

Der Sachschaden wird derweil auf über 200.000 Euro geschätzt, da etliche Särge und Grabstätten restauriert werden müssen. Erzdiözese-Seelsorgerin Natalie Bordt kritisiert im ORF das geringe Engagement der Stadt und fordert, "dass vermehrt Polizei fährt. Dass die Friedhöfe Wien, die Stadt Wien, sich einfach des Problems annehmen. Und das ist jetzt noch nicht wirklich gekommen."

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