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Pitbullterrier ohne Maulkorb attackierte Polizistin

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Ein Pitbullterrier hat am Donnerstagabend in Wien-Ottakring eine Polizistin attackiert. 

Das Tier, ein sogenannter Listenhund, hatte keinen Maulkorb getragen. Die Beamtin blieb unverletzt, ihre Uniform wurde aber beschädigt. Sowohl die Hundeführerin, die keinen Hundeführschein hatte, als auch der Besitzer des Tiers wurden angezeigt, berichtete die Polizei am Samstag.
 
Weil der Kampfhund ohne Maulkorb auf den Brettern eines leeren Marktstandes am Brunnenmarkt saß, wurde die Beamtin gegen 21.30 Uhr auf das Tier aufmerksam. Der Hund war zwar angeleint, riss sich aber los, sprang die Beamtin an und verbiss sich in ihren Einsatzgurt. Einen neuerlichen Angriff konnte die Hundeführerin verhindern, indem sie das Tier an der kurzen Leine hatte, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger.
 
Die 34-Jährige ist nicht im Besitz eines Hundeführscheins. Der eigentliche Besitzer hatte zum Vorfallszeitpunkt in einer nahegelegenen Polizeiinspektion vorgesprochen und das Tier dafür der Frau übergeben. Weil er ihr den Listenhund nicht überlassen hätte dürfen, wurde auch er mehrfach angezeigt.
 
In Wien sind derzeit rund 55.000 Hunde gemeldet, 3.300 davon sind Listenhunde. Listenhunde unterliegen seit Mitte Februar im öffentlichen Raum in Wien mit wenigen Ausnahmen einer Maulkorb-und Leinenpflicht. Für die Besitzer gilt ein Alkohol-Limit von 0,5 Promille, wenn sie mit ihrem Tier unterwegs sind. Wer einen Kampfhund erwirbt, muss außerdem zwei Jahre nach Absolvierung des verpflichtenden Hundeführscheins erneut zur Prüfung antreten. Bei Bedarf können zusätzliche Trainingseinheiten und Schulungen angeordnet werden. Die Verschärfungen beim Tierhaltegesetz wurden als Reaktion auf einen Vorfall getroffen, bei dem im vergangenen September ein Rottweiler ein Wiener Kleinkind totgebissen hatte.
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