Trauerfeier

Portisch: Abschied von einer Legende

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Hugo Portisch war einer der bedeutendsten Journalisten Österreichs. Er wurde 94. 

Wien. Portisch verstarb am 1. April, er „schlief friedlich ein“. Gestern wurde der „Geschichtslehrer der Nation“ in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Zentralfriedhof beigesetzt.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der enge Portisch-Freund Heinz Nußbaumer, Ex-Assistent des früheren Bundespräsidenten Thomas Klestil, hielten die Trauerreden. Sie erinnerten an eine der „prägendsten Persönlichkeiten“ in der Geschichte des Landes: „Er zog souverän die scharfe Trennlinie zwischen dem Popu­lären und dem Populistischen“, erinnerte Van der Bellen. Sein Leben war der Wahrheit verpflichtet: „Er hat gezeigt, was unabhängiger Journalismus zu leisten vermag und warum er für ein Gemeinwesen unverzichtbar ist.“

Trauerfeier Hugo Portisch
© Screenshot ORF
× Trauerfeier Hugo Portisch

Portisch war Welt­bürger und begeisterter Österreicher, er wird ewig ein Teil der österreichischen Geschichte bleiben, erinnerte Heinz Nußbaumer: „Ihm verdanken wir die Erkenntnis, dass Journalismus nur geborgte Macht ist. Er war als Freund Orientierungspunkt und Leitstern.“

Abschied. Bundespräsident a. D. Heinz Fischer erwies ihm die letzte Ehre, ebenso der ehemalige SPÖ-Bundeskanzler Franz Vranitzky, Außenminister Alexander Schallenberg, Wiens Landeshauptmann Michael Ludwig und der Bürgermeister von St. Pölten, Matthias Stadler. Beide Städte hatten Portisch zu Ehrenbürgern ausgezeichnet.
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