Rückkehr ohne Mutter

IS-Kämpferin muss der Großmutter in Wien Kind überlassen

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Regierung will auch keine österreichischen IS-Frauen zurücknehmen.

Die Mutter einer 20-jährigen IS-„Kämpferin“, die derzeit in einem Lager von Kurden in Syrien festsitzt, möchte ihr eineinhalb Jahre altes Enkelkind nach Österreich zurückholen. Das Außenamt ist in Verbindung mit der kurdischen Einheit, die die Österreicherin, die mit einem ISIS-Jihadisten verheiratet ist, festgenommen hat. Die kurdische Einheit will, dass auch ISIS-Frauen vor Gericht gestellt werden. Die heimische Regierung hat freilich kein Interesse, einen Präzedenzfall zu schaffen.

"Nehmen nur Kinder zurück, nicht IS-Kämpfer"

Hinter den Kulissen wird ein Kompromiss ausverhandelt. Die Großmutter des ­Kindes, die ursprünglich aus Südamerika stammt, soll die Tochter überzeugen, ihr Kind alleine nach Österreich zu schicken. Das Kind würde dann in die Obhut der Großmutter kommen, die IS-Frau hingegen müsste in Syrien bleiben.

Die Regierung hat nun auch Konsularhilfe im Ministerrat für IS-Kämpfer gestrichen. „Wir helfen Kindern, aber keinen Kämpfern oder Kämpferinnen“, so ein Regierungsmann. (I. Daniel)

 

Noch 30 IS-Österreicher in Syrien

Wie viele Österreicher, die sich ISIS angeschlossen hatten, noch in Syrien sind.

Laut Verfassungsschutzkreisen befinden sich 30 österreichische Staatsbürger, die sich dem IS angeschlossen hatten – darunter auch Samra und Sabina sowie der in kurdischer Haft befindliche Wiener Azad –, derzeit noch in Syrien. Ihnen drohen hohe Haftstrafen.

 

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